Kitten entwurmen

Kitten beim Tierarzt entwurmen

Fachgerechte Entwurmung bei Kitten

Wurmbefall kommt bei jungen Kätzchen relativ häufig vor. Bleibt er unbehandelt, so kann er zu ernsthaften Erkrankungen führen. Glücklicherweise lassen sich die Parasiten aber recht einfach bekämpfen, sobald das Problem erkannt wurde. Lassen Sie Ihre kleinen “Tiger zum Streicheln”, wie Victor Hugo Katzen liebevoll bezeichnete, erstmals drei Wochen nach der Geburt entwurmen und anschliessend wiederkehrend alle drei bis vier Wochen. Das ist jedoch nur ein allgemeiner Richtwert. Nur ein Tierarzt kann letztendlich darüber entscheiden, in welchem Zyklus Sie Ihre Kitten entwurmen sollten. Gerade auch in Tierheimen müssen sehr häufig Wurmmittel verabreicht werden, weil sich die Kitten leider teils im sehr schlechten Zustand befinden, wenn sie dort abgegeben werden.

Kitten entwurmen: Ziehen Sie einen Tierarzt hinzu

Unterschiedliche Wurmarten bedürfen entsprechender Medikamentierung. Eine sichere Diagnose darüber, von welcher Art Wurm Ihr Kitten gegebenenfalls befallen ist, kann nur der Tierarzt Ihres Vertrauens stellen. Er wird Ihrer geliebten Mini-Mieze genau das richtige Mittel verschreiben. Auch für den Fall, dass Sie sich entscheiden, Ihr Kitten zu Hause mit einer Wurmkur zu behandeln, sollten Sie Ihre kleinen Kätzchen ab einem Alter von sechs Monaten dem Tierarzt vorstellen. Dieser wird eine Kotprobe daraufhin überprüfen, ob Ihre kleine Mitbewohner-Mieze von Würmern befallen ist. Auch wird er die Art des Wurms diagnostizieren können.

Symptome für Wurmbefall bei Kitten

Katzen sind teils sehr gut darin, Symptome einer Erkrankung zu verbergen. An einigen Indizien können Sie allerdings klar erkennen, wenn es Ihrer Mini-Mieze nicht gut geht.

Ein Wurmbefall des Kitten macht sich im Allgemeinen dadurch bemerkbar, dass der Mini-Tiger Würmer erbricht oder mit dem Kot absondert. Ausserdem können Fellprobleme und insbesondere bei Kitten Wachstumsstörungen auftreten.

Kitten entwurmen: Der richtige Entwurmungszyklus

Manche Mittel sind ab der vierten oder sechsten Lebenswoche erlaubt. Bitte beachten Sie sehr genau die Packungsbeilage. Bevor Sie die Kitten entwurmen wiegen Sie sie bitte unbedingt ab, und bestimmen Sie auf der Grundlage des Gewichts die richtige Dosierung.

Bei starkem Wurmbefall ist es ratsam, die Behandlung nach zwei Wochen zu wiederholen. Es wird zwar gesagt, dass auch Larven und Eier bei dieser Art der Behandlung mit getötet werden. Die Wurmmittel sollten also auch die Larvenstadien der entsprechenden Würmer bekämpfen. Allerdings gilt die Wirkung nicht hundertprozentig als gesichert.

Klären Sie bitte in jedem Fall mit dem Tierarzt ab, ob Sie eine verschreibungspflichtige Wurmkur verwenden sollten. Je nach Typ des Wurmbefalls gibt es unterschiedliche Medikamente. Einige von ihnen bekämpfen Hakenwürmer, Spulwürmer und Bandwürmer. Andere wiederum wirken gezielt gegen Bandwürmer und sind dann die richtige Wahl, wenn der Kot Ihres Kitten ausschliesslich auf Bandwurmbefall hindeutet.

Das sollten Sie tun, wenn Verdacht auf Wurmbefall besteht

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kitten von Würmern befallen ist, sollten Sie als erstes den Kot Ihrer Mini-Mitbewohner-Mieze in einer Tüte sammeln. Ideal ist es, wenn Sie eine Sammel-Kotprobe über einen Zeitraum von drei Tagen entnehmen. Der Tierarzt wird feststellen können, ob Würmer oder andere Ursachen Auslöser von eventuellem Erbrechen ist. Dieses Symptom kann schliesslich auf eine Vielzahl an Krankheitsbildern hindeuten, darunter auch verhältnismässig harmlose. Dennoch sollten Sie die genaue Ursache unbedingt durch eine tierärztliche Praxis abklären lassen.

Schon frühzeitig mit dem Entwurmen anfangen

Spulwürmer (z.B. Toxocara cati) und Spulwurmlarven

  • Über die Muttermilch können sich Kitten grundsätzlich immer wieder mit Spulwurmlarven infizieren. Laut Parasitologen gelten gerade die Larven als besonders gefährlich. Aus diesem Grund sollten Sie auch die Mutter Ihrer Kitten entwurmen lassen.
  • Spulwürmer können bei Kitten Erbrechen verursachen. Auch können die Würmer im Kot und im Erbrochenen der Kitten deutlich zu erkennen sein. Der Kot oder das Erbrochene erwecken dann den Eindruck, als enthielten sie Spaghetti-artig erscheinende Gebilde.
  • Die Schäden, die die Würmer bei ihren Wirten verursachen, sind abhängig vom Ausmass des Befalls sowie vom Larvenstadium des Spulwurms.
  • In seltenen Fällen können Spulwurmlarven sogar den Menschen befallen und ernstzunehmende Erkrankungen wie Toxocarose oder Toxocariasis auslösen. Zum Schutz von Tier und Halter sollten Sie deshalb unbedingt Ihre Kitten entwurmen lassen.

Lungenwurm (Aelurostrongylus abstrusus)

  • Als wichtigster Lungenparasit gilt der Lungenwurm. Über 15 % der Katzen in Deutschland sind, je nach Region, mit Lungenwürmern infiziert.
  • Die Larven des Lungenwurms schlüpfen in den Atemwegen des kleinen Kätzchens. Von dort aus können sie durch Husten hoch transportiert und verschluckt werden. Auf diese Weise gelangen sie in den Magen-Darm-Trakt. Unter anderem respiratorische Symptome, also Atembeschwerden, können die Folge sein. Diese können letztendlich sogar zum Tod führen.
  • Bei der Behandlung mit einem entsprechenden vom Tierarzt verschriebenen Medikament wird sich der Husten nach einigen Tagen auflösen. Am ersten Tag können Sie leider noch keinen sichtbaren Erfolg erwarten. Schliesslich muss der Körper des Kitten die abgetöteten Würmer zunächst abtransportieren beziehungsweise abbauen. Dieser Prozess kann erst einmal zu weiteren Entzündungsreaktionen führen. Erst im Anschluss daran können sich die geschädigten Atemwege regenerieren. In der Folge klingen die Symptome langsam ab.
  • Der Lungenwurm nistet sich manchmal in Beutetieren ein, die für die Katze attraktiv sind. So zum Beispiel in Vögeln, Echsen oder Mäusen. Auf diese Weise gelangt der Spulwurm in die Katze.
  • Für Wohnungskatzen ohne Freilauf besteht keinerlei Ansteckungsrisiko. Katzen infizieren sich allerdings mitunter auch über sogenannte Zwischenwirte. Zum Beispiel, indem die Katze Schnecken oder deren Schleim frisst oder zumindest anknabbert.

Hakenwürmer (z.B. Anyclostoma)

  • Kleinere Befallsraten an Hakenwürmern können von der Katze toleriert werden, ohne dass es zu Krankheitsanzeichen kommt. Erst bei massivem Befall kann es zu schweren Erkrankungen kommen.
  • Hakenwürmer beissen sich in der Darmschleimhaut ihrer Wirte fest und ernähren sich so vom Blut der Katze. Sie müssen bereits im Larvenstadium bekämpft werden, damit die Entwurmung Wirkung zeigt.
  • Erkennen können Sie einen Befall mit Hakenwürmern an der Dunkelfärbung der Exkremente oder aber durch Blut im Kot.
  • Durch Wurmmittel können Sie dem Hakenwurm aber einfach und effektiv den Garaus machen. Die fachgerechte Entwurmung besprechen Sie bitte mit einem Tierarzt, der Ihnen hierzu kompetent Auskunft geben kann.
  • Auch Hakenwürmer können auf den Menschen übertragen werden.

Herzwürmer (Dirofilaria immitis)

  • Herzwürmer sind nicht annähernd so angenehm, wie der Name vielleicht suggeriert. Sie setzen sich bei Kitten in den Blutgefässen von Herz und Lunge fest. Auf diese Weise können sie sogar eine Lungenembolie bewirken.
  • Auch die Herzwurmerkrankung kann sich bei Kitten in Erbrechen äussern. Weitere Symptome sind Antriebslosigkeit, Gewichtsabnahme sowie Atemnot.
  • Im ausgewachsenen Stadium können Herzwürmer zwanzig bis dreissig cm lang werden. Übertragen werden sie durch Mücken. Der Herzwurm kommt vor allem in Nord- und Mittelamerika sowie im Mittelmeerraum vor.
  • Im Gegensatz zu den anderen beschriebenen Wurmerkrankungen ist die Herzwurmerkrankung nur schwer zu behandeln und verläuft oft tödlich.

Bandwurm (Hydatigera oder Taenia taeniaeformis)

  • Wenn der Befall nicht gross ist, also nur wenige Bandwürmer den Darm der Katze besiedeln, verläuft diese Infektion meistens ohne auffällige Symptome. Erst ein grösserer Befall kann struppiges Fell, fehlenden Appetit und Durchfall auslösen.
  • Einen Bandwurm erkennen Sie oft auch daran, dass das Wurmende aus dem After des Kitten herausschaut. Ist der Befall sehr massiv, kann es gar zum Darmverschluss mit Verstopfungserscheinungen und zu mangelnder Nährstoffversorgung kommen.
  • Eine Option ist, nur im Bedarfsfall zu entwurmen. Wenn Sie sich dazu entscheiden, müssten Sie regelmässige Kotuntersuchungen vornehmen lassen.
  • Wurmkuren gegen Bandwürmer sind in Form von Tabletten oder Spot-on-Präparaten erhältlich.

Parasiten-Risiko für Ihr Kitten einschätzen

Das Parasiten-Risiko ist von einer Vielzahl an Faktoren abhängig. So zum Beispiel davon, ob Ihr Kitten viel mit den Ausscheidungen anderer Tiere in Verbindung kommt. Auch hier kann eine Tierarztpraxis Ihnen weiterführende Auskünfte erteilen. Gegebenenfalls wird der Tierarzt Ihnen eine monatliche Wurmkur für Kitten empfehlen. So zum Beispiel, wenn sich kleine Kinder in Ihrem Haushalt befinden. Diese wären möglicherweise besonders gefährdet.

Wie Sie Wurmbefall verhindern können

Auch im Fall von Wurmerkrankungen ist Prävention das beste Mittel. Schliesslich schädigt jede Wurmkur die Darmflora ein wenig und kann den Organismus somit angreifbarer für Parasiten und Krankheiten im Allgemeinen machen. Dennoch ist es im Bedarfsfall natürlich unumgänglich, seine Kitten entwurmen zu lassen und ausgesprochen wichtig für die Gesundheit der Katze – und die ihres Halters.

So können Sie Wurmbefall vorbeugen:

  • Wurmbefall vorbeugen können Sie, indem Sie Ihre Katze ausschliesslich in der Wohnung halten. Wenn Sie eine reine Wohnungskatze haben und diese mit hochwertigem Katzenfutter füttern, sind Sie auf der sicheren Seite. Allerdings wäre eine reine Wohnungshaltung unter anderen Aspekten nicht im Sinne der meisten Katzen. Insofern ist diese Option nicht unbedingt in Erwägung zu ziehen.
  • Auf keinen Fall sollten Sie Ihrer Katze rohes oder unzureichend gekochtes Fleisch füttern.
  • Wichtig ist auch, dass Sie regelmässig Kotproben entnehmen und diese von einem Tierarzt untersuchen lassen.
  • In einem natürlichen Lebensumfeld, das einer artgerechten Haltung entspricht, gehört es dazu, dass die Katze mit toten Tieren wie Mäusen und Vögeln in Kontakt kommt. Auch gibt es zahlreiche Katzen, die Freigänger sind und sich bei dieser Lebensweise keine Wurmerkrankung zuziehen.
  • Kitten und Katzen mit starker Immunabwehr sind grundsätzlich deutlich besser vor Erkrankungen geschützt. Geben Sie Ihren geliebten Mitbewohner-Miezen daher alles, was sie zum Aufbau eines intakten Immunsystems benötigen. Dazu zählt vor allem eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Katzenfutter. Auch zusätzliche Multivitamin-Präparate können die Gesundheit Ihres Kitten bzw. Ihrer Katze so stärken, dass das Tier weniger anfällig für Parasiten und für Erkrankungen im Allgemeinen ist.

Wir von Zooplus wünschen Ihnen, dass sich Ihre Kitten und/oder Katzen möglichst immer bester Gesundheit erfreuen!

Entdecken Sie unseren Kitten-Shop und lesen Sie auch unseren Artikel über Kitten eingewöhnen: Grundausstattung & Tipps!

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