Hundemassage lernen: So entspannt Ihr Hund richtig

Hund auf Massageliege

Auch Hunde lieben eine gute und entspannende Massage.

Nichts geht über eine Massage zur Tiefenentspannung. Das sieht bestimmt auch Ihr Hund so! Dabei ist es egal, ob Ihr Vierbeiner krank oder gesund ist. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Hund so richtig verwöhnen können und weshalb eine Hundemassage gut für die Gesundheit ist.

Was bewirkt eine Hundemassage?

Hundemassagen sind schon seit Langem für ihre positiven Effekte auf die Hundegesundheit bekannt. Sie finden daher nicht nur Einsatz in Tierarztpraxen, sondern auch in den eigenen vier Wänden von Hundehaltern.

Durch eine gezielte Druckeinwirkung auf die Muskulatur werden schmerzhafte Verspannungen gelöst und Durchblutungsstörungen gemindert. Letzteres bewirkt eine gesteigerte Sauerstoffversorgung des Körpers, was zum Beispiel eine entzündungshemmende Wirkung hat.

Auch Nervenerkrankungen lassen sich durch eine Hundemassage lindern, da die Nerven durch die Bewegungen mechanisch gereizt werden. Gleichzeitig führt dies – durch die Reizung sogenannter parasympathischer Nervenfasern – zum Entspannen des Körpers.

Hundemassage lernen – Schritt für Schritt

Mit den nachfolgenden Schritten ist es Ihnen möglich, im Handumdrehen eine schonende Hundemassage bei Ihrer Fellnase durchzuführen:

  1. Sorgen Sie bereits vor der Massage für eine entspannte und gemütliche Atmosphäre. Sprechen Sie Ihren Hund ruhig an und legen Sie eine weiche Decke auf einen glatten Untergrund. Die Unterlage (z.B. ein stabiler Tisch) sollte etwa in Höhe Ihrer Hüfte sein, damit Sie Ihren Rücken während des Massierens nicht übermässig belasten.
  2. Legen Sie Ihren Hund auf die Seite und streicheln Ihn mit flachen Händen beginnend am Kopf. Arbeiten Sie sich über den Nacken und Rücken hinweg zu den Beinen und den Pfoten.
  3. Massieren Sie den Kopf Ihres Hundes, indem Sie mit kreisenden Bewegungen sanften Druck auf seine Stirn und Wangen ausüben. Achten Sie dabei immer auf das Verhalten Ihres Hundes. Wirkt er unruhig, sollten Sie weniger Druck ausüben.
  4. Als nächstes sind die Ohren dran. Auch diese sollten Sie mit kreisenden Bewegungen vorsichtig massieren.
  5. Sind Sie beim Nacken und Rücken angekommen, können Sie dort mehr Druck auf die Muskeln ausüben. Da Ihre Fellnase selber nicht an diese Stellen kommt, können Sie diese Partien besonders intensiv durchkneten. Versuchen Sie jede Muskelgruppe zu massieren und herausstehende Knochenpunkte wie die Wirbelsäule zu umgehen.
  6. Verspannungen an den Beinen lösen Sie, indem Sie von oben nach unten sanft über die Muskulatur und Sehnen streichen. Hier sind besonders viele Knochen spürbar, weshalb Sie an den Läufen besonders vorsichtig vorgehen müssen.
  7. Da Hundepfoten besonders empfindlich auf Berührungen reagieren, sollte nach ihnen vorsichtig gegriffen werden. Versuchen Sie, die Ballen mit zunehmendem Druck durchzukneten und jedes Gelenk schonend zu dehnen. Vergessen Sie dabei nicht die Zwischenzehenbereiche.
Hund entspannt bei der Massage.

Wann benötigt mein Hund eine Massage?

Allgemein können Sie Ihren Hund zu jedem Zeitpunkt massieren – unabhängig vom Alter und Gesundheitsstatus. Besonders sinnvoll ist eine Hundemassage aber in folgenden Fällen:

Bei Stress

Auch Hunde können gestresst sein. In diesem Fall neigen sie zu Muskelverspannungen. Um diese schmerzhaften Verspannungen zu lösen, hilft das Massieren der betroffenen Muskelpartien und das kontrollierte Bewegen beteiligter Gelenke. Zusätzlich bewirkt die Hundemassage, dass Ihre Fellnase sich entspannen kann und vermehrt Stress abbaut.

Im Hochleistungssport

Die Muskulatur sehr sportlicher Hunde wird besonders stark beansprucht. Damit sie vor schmerzhaften Verspannungen und Verletzungen bewahrt wird, kann vor und nach dem Hundesport eine Massage angewendet werden.

Bei Erkrankungen des Gelenk- und Muskelsystems

Hundemassagen finden in der Tiermedizin häufig im Rahmen von Gelenks-, Sehnen- und Muskelerkrankungen Anwendung. Die häufigsten gesundheitlichen Gründe für eine angeordnete Hundemassage sind:

  • Muskelverkürzungen und Muskelschwund
  • Verkürzungen, Verklebungen und Entzündungen der Sehnen
  • rheumatische Erkrankungen
  • Lähmungen
  • Gelenkserkrankungen (z.B. Arthrose) bei Junghunden und Hundesenioren mit oder ohne klinische Anzeichen

Nach Operationen

Hunde sind nach einer invasiven Operation häufig über mehrere Tage oder auch Wochen hinweg in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. So zum Beispiel infolge einer Bauch- oder Kreuzbandriss-OP. Während dieser Zeit liegen sie daher vermehrt auf einer Seite. Es bilden sich schmerzhafte Druckstellen und Muskelverspannungen.

Um dies zu vermeiden und die Muskulatur weiterhin zu fordern, ist eine Physiotherapie sehr hilfreich. Ist Ihr Hund stationär in einer Tierklinik, wird die Behandlung in der Regel vor Ort durch einen Tierarzt oder einen kundigen Tierarzthelfer durchgeführt. Damit die Physiotherapie nach Entlassen Ihrer Fellnase nicht ihren Nutzen verliert, ist die Fortführung der Massage bei Ihnen Zuhause empfehlenswert.

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