Hunde scheren

Weisser Hund beim Fell scheren

Eine regelmässige Fellpflege gehört zur artgerechten Hundehaltung dazu. Bürsten sollte man das Fell je nach Rasse mindestens einmal pro Woche. Gerade in der Fellwechselzeit sollte man öfters zur Bürste greifen. Im Sommer stellen sich viele Hundebesitzer die Frage, ob sie das Fell ihres Vierbeines scheren sollten. Ist das Scheren vorteilhaft für unsere vierbeinigen Lieblinge? Wenn ja, was muss dabei beachtet werden?

Das Hundefell: Deckhaar und Unterwolle

Bei einigen Hunderassen besteht das Fell aus Deckhaar und Unterwolle. Manche Rassen, wie zum Beispiel Malteser und Yorkshire Terrier, haben allerdings einen einschichtigen Fellaufbau, also keine Unterwolle. Das Deckhaar schützt vor äusseren Einflüssen wie Sonne, Regen oder Schmutz und ist länger als die Unterwolle. Die Unterwolle ist dagegen kürzer und schützt insbesondere vor Kälte. Während des Fellwechsels im Frühjahr fällt ein Grossteil der Unterwolle aus. Damit das Hundefell seine Funktion erfüllen kann, ist die richtige Fellpflege unerlässlich.

Wie schwitzen Hunde?

Da der Hund fast keine Schweissdrüsen am Körper besitzt, erfolgt die Regulation der Körpertemperatur grösstenteils über das Hecheln. Das Verdunsten von Feuchtigkeit im Maul und Nasenbereich hat einen ähnlichen Effekt wie das Schwitzen beim Menschen. Schweissdrüsen sind bei Hunden hauptsächlich an den Sohlen der Pfoten zu finden, die zur Reviermarkierung dienen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihr felliger Freund im Sommer etwas stärker hechelt – er sorgt somit für Abkühlung. Ein Scheren des Hundefells, um den Vierbeinern im Sommer Abkühlung zu verschaffen, ist also nicht immer notwendig. Sie können ihnen aber durchaus mit anderen Massnahmen, wie zum Beispiel dem Aufstellen eines Hundepools, Erleichterung in der Sommerhitze bieten.

Wann sollten Hunde nicht geschoren werden?

Hunde mit Unterwolle sollten nicht geschoren werden. Durch das Scheren wird das Deckhaar entfernt und somit auch seine Schutzfunktion. Übrig bleibt meist nur die Unterwolle, was zu übermässigem Wuchs der Unterwolle und somit zu Verfilzungen führen kann. Bei einer nicht-fachmännischen Schur kann es ausserdem zu einer Post-clipping-Alopezie kommen, also dem Auftreten von kahlen Stellen oder stellenweiser Wuchs von Deckhaarbüscheln. Greifen Sie hier lieber zur Bürste! Ein ausgiebiges Bürsten des Hundefells entfernt abgestorbene Unterwolle, regt die Durchblutung an und sorgt dafür, dass Luft dazwischen gelangt.

Welche Hunde können geschoren werden?

Hunde mit einschichtigem Fellaufbau können grundsätzlich geschoren werden. Achten Sie darauf, das Fell Ihres Vierbeiners nie komplett zu scheren, da er ohne das Fell nicht gegen UV-Strahlung und Ungeziefer geschützt ist. Bei alten oder kranken Tieren, die Probleme mit dem Fellwechsel haben, ist eine Schur des Hundefells jedoch sinnvoll. Bevor Sie sich für eine Schur entscheiden, sollten Sie also immer den Felltyp und den gesundheitlichen Zustand Ihres Vierbeiners in Betracht ziehen. Lassen Sie sich dafür bei einem Hundefriseur oder dem Tierarzt Ihres Vertrauens beraten.

Wie kann ich meinen Hund scheren?

Um das Scheren möglichst problemlos und stressfrei für den Hund zu gestalten, helfen schon ein paar wenige Grundregeln. Lassen Sie sich den Umgang mit der Schermaschine vorab von einem erfahrenen Hundehalter oder in Ihrem Hundesalon zeigen. Bei problemlosen Hunden reicht aber oft eine genaue Anleitung, etwas Hundeverstand sowie viel Geduld.

Wer seinen Hund scheren möchte, sollte diesen zuerst an das Stillhalten gewöhnen. Bringen Sie ihm bei, auch längere Zeit ruhig auf einem Tisch oder auf dem Boden stehen zu bleiben – auch dann, wenn Herrchen oder Frauchen sich mit einer brummenden Maschine nähert. Mit dem richtigen Training schaffen Sie Vertrauen und eine gute Basis!

Nun geht es an die Auswahl des richtigen Schurkamms. Sie richtet sich nach der Haarlänge Ihres Hundes. Bei vielen Schermaschinen-Komplettsets sind oft mehrere Scherkämme enthalten, die Sie ausprobieren und je nach Bedarf einsetzen können. Wählen Sie im Zweifelsfall den größeren Kamm – nachscheren können Sie immer noch.

Empfehlenswert ist es, verfilzte Stellen vor dem Scheren auszubürsten. So wird sichergestellt, dass die Schermaschine ohne Probleme durch das Fell gleiten kann.

Um das Scheren möglichst schmerzlos zu gestalten, sollte immer mit dem Strich geschoren werden! Führen Sie die Schermaschine vorsichtig und ohne Druck vom Kopf Ihres Hundes Richtung Hinterteil – je nach Bedarf nur bei abgegrenzten Hautarealen oder über den ganzen Körper.

Die richtige Schermaschine für Ihren Hund finden Sie in unserem zooplus Hundeshop.

Beliebteste Beiträge
8 min

Coronavirus beim Hund

Das Canine Coronavirus (CCoV) des Hundes ist weltweit verbreitet und betrifft insbesondere Hunde in Zwingerhaltung sowie Welpen. Vergleicht man die Coronaviren des Menschen mit denen des Hundes, verursachen erstere Atemwegsbeschwerden, während letztere vorwiegend zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Obwohl eine Coronavirus-Infektion beim Hund häufig mild verläuft, können bei immunschwachen Tieren schwere Verläufe mit starkem Durchfall und Todesfällen auftreten.
4 min

Scheinträchtigkeit beim Hund

Die Scheinträchtigkeit (lactatio falsa) bei unkastrierten Hündinnen ist ein Zustand, der ein paar Wochen nach einer Läufigkeit auftreten kann. Während der Scheinträchtigkeit verhält sich die Hündin, als ob sie trächtig wäre oder Welpen hätte, obwohl sie nicht gedeckt wurde.