Manchen Katzen sind Gurken nicht geheuer. Sie damit zu erschrecken, ist aber nicht witzig.
Im Internet kursieren jede Menge „lustige“ Videos, in denen sich eine Samtpfote vor einer Gurke erschreckt. Was steckt hinter dieser ungewöhnlichen Angst der Katze vor Gurken? Und warum sind diese Videos in Wirklichkeit überhaupt nicht witzig?
Internet-Hype um Katzen und Gurken
Wenn man nach den Stichworten „Katze Gurke lustig“ googelt, spuckt die Suchmaschine hunderttausende Ergebnisse aus. Unter den Treffern sind auch unzählige Videos zu finden.
Panik beim Anblick des grünen Gemüses
Der Hype um die Miezen, die vor einer harmlosen Salatgurke Angst haben, liegt schon ein paar Jahre zurück. Damals haben sich diese Videos in Windeseile viral verbreitet und unzählige Nachahmer gefunden. Die Videos sind immer noch abrufbar und werden auch heute noch fleissig geklickt.
Die meisten dieser Filmchen sind nach dem gleichen Muster gestrickt: Die Katze ist über den Napf gebeugt und frisst gerade. Da schleicht sich der Besitzer von hinten an, legt klammheimlich eine Gurke hinter das Tier und wartet, bis es sich umdreht. Beim Anblick der Gurke erschrickt die Katze so sehr, dass sie senkrecht in die Luft springt.
Warum haben Katzen Angst vor Gurken?
Nun steht zunächst einmal eine Frage im Raum: Wieso aber lässt sich ein kleines Raubtier von einem harmlosen Gemüse in Angst und Schrecken versetzen?
Über die Gründe wurde bereits viel spekuliert. Manche Experten nehmen an, dass ein Erbe aus Wildtier-Zeiten hinter der Gurken-Panik steckt. Die längliche Form und die grüne Farbe der Gurken erinnern an eine Schlange – und das könnte Ur-Ängste in der Katze zum Leben erwecken.
Warum hat meine Katze keine Angst vor Gurken?
Doch einige Stubentiger bleiben beim Anblick der „Schlange“ gelassen. Deshalb vermuten Tierpsychologen, dass es eher eine Charakterfrage ist, ob eine Katze beim Anblick einer Gurke cool bleibt oder in die Luft geht. Es gibt Katzen, die eher ängstlich sind, und solche, die sich vor kaum etwas fürchten.
Die Erklärung: Die Gurke und der Überraschungseffekt
Die plausibelste Erklärung dürfte der Überraschungseffekt sein. Wenn eine Katze gerade vollauf mit ihrer Mahlzeit beschäftigt ist, achtet sie nicht darauf, was hinter ihr vor sich geht. Und plötzlich ist da ein fremder Gegenstand, der dort gar nicht hingehört.
Erschwerend kommt hinzu, dass Katzen Objekte in unmittelbarer Nähe nicht so gut sehen können. Am schärfsten sehen sie Gegenstände in einigen Metern Entfernung.
Flucht aus Angst vor der Gurke
Da liegt es einfach nahe, sich so schnell wie möglich durch einen Sprung in Sicherheit zu bringen. Dann kann das verdächtige Objekt aus sicherer Entfernung näher begutachtet werden.
Bitte nicht nachahmen!
Ihre Katze sollte sich beim Fressen sicher und geborgen fühlen. Wenn Sie sie an ihrem Futterplatz erschrecken, kann es passieren, dass sie irgendwann überhaupt nicht mehr frisst. Falls sie Herzprobleme hat, was bei Katzen gelegentlich vorkommt, kann so ein schlechter Scherz auch schnell gefährliche Folgen haben.
Generell sollten Sie Ihr Büsi niemals absichtlich erschrecken, wenn Sie an einer vertrauensvollen Beziehung interessiert sind. Daher gilt: Lassen Sie die Gurke im Kühlschrank, bis Sie sie für einen Gurkensalat brauchen. Am Futterplatz der Katze hat das Gemüse nichts zu suchen.