Burma-Katze

burma katze liegend

Für Katzenfans ist die Burma-Katze ein echter Glückstreffer.

„Glücksverheissender Charakter“ – dieser aus ihrer Heimat Thailand stammende Name beschreibt die Burma-Katze perfekt! Die menschenfreundlichen Burmesen sind wahre Quasselstrippen und toben für ihr Leben gerne.

Aussehen: Wie sieht eine Burma aus?

Die Burma-Katze, oft Burmese genannt, gehört zu den orientalischen Katzenrassen. Sie stammt aus Birma, dem heutigen Myanmar. Trotz der Namensähnlichkeit sollte sie nicht mit der langhaarigen Birma-Katze verwechselt werden.

Aufgrund einer starken Unterscheidung zwischen europäischen Burma-Katzen und solchen in Übersee ist die Burma eine der wenigen Katzenrassen mit zwei unterschiedlichen Zuchtstandards. Der amerikanische Typ der Burmakatze ist kräftig mit einer breiten Brust und einem breiten Kopf sowie einer kürzeren Schnauze. Der aus Grossbritannien stammende, europäische Typ favorisiert einen eher schlanken, athletischen Körperbau. Er ist primär in Europa verbreitet. Burma-Katzen dieses Typs sind klein bis mittelgross, Kätzinnen wiegen bis zu vier Kilogramm, Kater bringen bis zu sechs Kilogramm auf die Waage. Die zierlichen und dennoch muskulösen Tiere haben Ähnlichkeit mit Siam-Katzen des alten Typs, sind aber nicht so schlank gebaut wie die heutige Siam. Burma-Katzen wirken etwas kompakter als ihre langbeinigen Verwandten aus Siam – sie haben einen breiten Brustkorb und einen geraden Rücken, der von zartgliedrigen Beinen und ovalen Pfoten getragen wird. Der Kopf der Burma-Katzen besticht durch grosse, weit geöffnete Ohren und Augen. Die Ohren stehen weit auseinander und sie sitzen auf einem keilförmigen Kopf mit einer breiten, gerundeten Stirn. Die grossen Augen leuchten goldgelb bis bernsteinfarben und sind leicht mandelförmig.

Das Fell der Burma glänzt seidig. An das warme Klima Südostasiens angepasst ist es besonders leicht und liegt durch einen nur geringen Anteil an Unterwolle nah am Körper an.

Die Fellfarbe der Burma-Katze sollte solide ohne Musterung sein, jüngere Burmesen weisen aber oft eine leichte Tabby-Färbung auf. Auch eine leicht dunklere Gesichtsmaske ist nicht unüblich und durchaus erwünscht. Anerkannt sind zehn verschiedene Farbschläge: Blau, Chocolate, Seal und Rot sowie deren Verdünnungen Lilac und Creme sowie zweifarbigen Kombinationen wie Chocolate-Tortie, Blau-Tortie, Seal-Tortie und Lilac-Tortie.

  • Seal: Burma-Katzen der Farbe Seal bestechen durch eine warme, dunkelbraune Färbung. Auch Nase und Ballen sind dunkel gefärbt.
  • Chocolate: Die schokoladenbraune Färbung der Burma unterscheidet sich von der Seal-Färbung. Dabei sind die Ballen zimt- bis schokobraun eingefärbt.
  • Blau: Besonders schön sind Burmesen der Farbe Blau, die als Blaugrau mit leichtem Zinnschimmer erscheint. Auch Nase und Ballen sind in dieser Farbe eingefärbt.
  • Lilac: Die Verdünnung von braun erscheint als Taubengrau mit einem leichten rosa Schimmer, der sich auch in der lavendelfarbenen Erscheinung von Nase und Ballen fortsetzt.
  • Rot: Rote Burmesen zeigen ein warmes, orangerotes Fell. Nase und Ballen sind bei dieser Färbung rosafarben.
  • Creme: Die Verdünnung von Rot zeigt sich als helles Beige. Nase und Ballen sind genau wie bei der Rotfärbung rosafarben.

Die englische Bezeichnung „Tortie“ beschreibt dreifarbige Katzen, umgangssprachlich „Schildpatt“ genannt. Aufgrund der genetischen Besonderheiten dieser Färbung sind alle dreifarbigen Katzen weiblich. Auch die Burma ist in diversen Tortie-Färbungen anerkannt:

  • Seal-Tortie: Burma Seal-Tortie weisen eine rote Grundfarbe mit warmen, dunkelbraunen Flecken auf. Nase und Ballen können braun, rosa oder braun sein, gerne auch mit rosafarbenen Flecken.
  • Chocolate-Tortie: Eine schokoladenfarbene Grundfarbe wird durch beige Flecken ergänzt. Nase und Fussballen können schokoladenbraun oder rosa erscheinen, auch rosa Flecken auf braunem Grund sind zugelassen.
  • Lilac-Tortie: Burma-Katzen in lilac-tortie zeigen eine taubengraue Grundfarbe mit aprikosenfarbigen, dunkel-beigen Flecken und rosa Pfotenballen und Nasenspiegel

Je nach Zuchtgebiet sind auch weitere Farben üblich, in Neuseeland beispielsweise gibt es auch Burma-Katzen in Cinnamon, Fawn, Caramel und Apricot sowie Silber-Varianten. Auch Tabby-Färbungen werden teilweise anerkannt.

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Das auffälligste Merkmal der Burma-Katze ist das bernsteinfarbene Augenpaar.

Burma-Katze Charakter

Als orientalische Katzenrasse sind Burmesen intelligent, neugierig und temperamentvoll. Die zutraulichen Katzen schliessen sich dem Menschen voll und ganz an. Sie sind sehr verspielt und beschäftigen sich auch gerne mit jüngeren Familienmitgliedern – schliesslich bleiben Burmesen bis ins hohe Alter agil und lieben Aufmerksamkeit rund um die Uhr! Sie führen dabei gerne Gespräche mit „ihren“ Menschen. Doch auch eine grosse Menschenfamilie ersetzt keinen Artgenossen… Burma-Katzen sind ungern allein, eignen ich darum nicht unbedingt für die Haltung als Einzelkatze.

Die bewegungsfreudigen Tiere möchten körperlich und geistig ausgelastet werden. Eine reine Wohnungshaltung eignet sich dafür eher weniger für aktive Katzen wie die Burma. Wer einem solchen Energiepaket ein gutes und katzengerechtes Zuhause geben möchte, sollte ihr darum einen gesicherten Garten oder zumindest einen abgesicherten Katzenbalkon mit vielen Möglichkeiten zum Klettern, Spielen und Beobachten bieten. Befindet sich dann noch eine zweite Katze in der Familie, ist der Spass gleich doppelt so gross!

Geschichte

Eine eventuelle Zuchtgeschichte der Burma in ihrer Heimat Birma, dem heutigen Myanmar, ist nicht restlos geklärt. Die Katze könnte von Mönchen als eine von 16 Tempelkatzenrassen gehalten worden sein, auch heute noch ist sie in Asien unter ihrem thailändischen Namen „Maeo Thong Daeng“ bekannt.

Gerüchten nach sollen Burma-Katzen Bestandteil der ersten britischen Katzenausstellung im Jahre 1871 gewesen sein. Die im Chrystal Palace vorgestellten „Chocolate Siamese“ ähnelten dem heute in Amerika beliebten Typ der Burma-Katze. Ob es sich tatsächlich um Burmesen handelte ist nicht restlos geklärt.

Als gesichert gilt hingegen, dass ein US-Navy-Arzt eine Burmakatze aus dem damaligen Burma Anfang der 30er Jahre nach San Francisco brachte. Das Tier ähnelte einer hellbraunen Siamkatze. Schon bald fand sich ein Team aus Wissenschaftlern und Katzenzüchtern zusammen, das sich eingehend mit der genetischen Beschaffenheit von „Wong Mau“ beschäftigte. Sie bestätigten: Die Katze aus dem fernen Burma war keine dunkle Siam, sondern gehörte einer eigenen Rasse an. „Wong Mau“ wurde „Tai Mau“, einer Siamkatze der Farbe Sealpoint, verpaart. Eine weitere Kreuzung mit Wong Maus Sohn brachte dunkelbraune Katzenkinder hervor – die Stammeltern der modernen Burma-Zucht.

1936 wurde die „Burmese“ von der Cat Fanciers Association anerkannt. Durch aggressive Kreuzungen mit der Siamkatze wurde der Status als eigenständige Rasse aber eine Dekade später widerrufen. Es ist einigen wenigen Katzenzüchtern zu verdanken, dass weiterhin an den individuellen Merkmalen der Burma und einer klaren Abgrenzung von der Siamzucht gearbeitet wurde. Seit 1954 ist die Burma-Katze wieder als eigenständige Rasse anerkannt. Auch die amerikanische United Burmese Cat Fanciers (UBCF) stellte 1958 einen eigenen Rassestandard auf, der seitdem unverändert blieb. Die 50er Jahre brachte auch die Geburtsstunde der Burma-Zucht in Grossbritannien mit sich. Dort wurde die Rasse 1952 vom United Kingdom’s Governing Council of the Cat Fancy (GCCF) anerkannt.

Die Burmesen-Zucht in Grossbritannien basierte unter anderem auf amerikanischen Burma-Katzen, der Rassestandard unterscheidet sich heute aber stark vom amerikanischen Burmakatzen-Typ. Die Differenzen der jeweiligen Typen geht so weit, dass Burma-Katzen des „traditionellen“, britischen Typs nicht in den USA, Australien und Neuseeland anerkannt sind. Doch auch das Einkreuzen amerikanischer Importe ist nicht im britischen Zuchtstandard vorgesehen.

Von England aus gelangten die ersten Burma-Katzen nach Deutschland, 1970 erblickte hier der erste heimische Burmakatzen-Wurf das Licht der Welt. Die Verbreitung der Burma in Europa begann. Auch heute noch stehen in Europa heimische Burma-Katzen stark im klassischen, britischen Typ. In Neuseeland, Australien und den USA wird weiterhin der kräftigere amerikanische Zuchtstandard befolgt.

Burmakatzen waren auch an der Entwicklung weiterer Katzenrassen, insbesondere der Tonkinesen und Burmilla, beteiligt.

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Burma-Kitten holen Sie am besten direkt vom Züchter.

Gesundheit

Eine interessante Studie stammt aus dem Jahre 2008. Wissenschaftler fanden heraus, dass die amerikanische Burmakatzenzucht die geringste genetische Variabilität moderner Katzenrassen aufweist. Das bedeutet: Burma-Katzen dieses Typs sind verhältnismässig eng miteinander verwandt. Aus diesem Grund werden in den USA Kreuzungen mit Katzen der Rassen Bombay und Tonkinese erlaubt. Eine Katzenzucht mit geringer genetischer Variabilität birgt das Risiko von unfreiwilliger Inzucht und gehäuft auftretenden Erbkrankheiten. Dennoch gibt es gute Nachrichten für alle Liebhaber der Burma-Katze: Die Rasse ist statistisch gesehen die langlebigste domestizierte Katzenrasse. Im Durchschnitt leben Burmesen etwa 17 Jahre!

Dennoch hat die systematische Katzenzucht mit einem nur geringen Genpool ihren Preis. So sind Burmesen gehäuft vom so genannten „Kongenitale Vestibularsyndrom“ betroffen. Diese vererbbare Krankheit des Innenohrs führt zu einer Fehlbildung des dort lokalisierten Gleichgewichtsorgans. Die Folge sind Gleichgewichtsstörungen und Taubheit.

Auch Diabetes mellitus tritt gehäuft bei Burmakatzen des britischen Typs auf. Diabetes bei der Katze ist zwar nicht heilbar, dank guter Behandlungsmöglichkeiten aber kein Todesurteil mehr!

Bestimmte Blutlinien der Burma zeigen eine Präposition für einen Kaliummangel des Blutes der in der Fachsprache Hypokaliämie genannt wird. Die Krankheit wird rezessiv vererbt und darum oft verdeckt weitergegeben. Tragen beide Elternteile eine Veranlagung für Hypokaliämie, ist der Jungtier betroffen. Je nach Ausprägung kann die Krankheit harmlos sein oder tödlich verlaufen.

Ebenfalls bekannt ist das häufige Auftreten einer endokardiale Fibroelastose. Die bei Katzen eher unbekannte Krankheit ist durch eine Verdickung der Auskleidung des Herzmuskels gekennzeichnet und tritt ausschliesslich bei Jungkatzen auf.

Zucht

Das gehäufte Auftreten von Erbkrankheiten kann nur durch eine durchdachte, verantwortungsvolle Zucht bekämpft werden. Liebhaber von Katzenrassen sollten sich darum vor der Anschaffung genau über potentielle Züchter informieren und nicht blind Händlern vertrauen, die „Rassekatzen zum kleinen Preis“ anbieten. Bei der Rassekatzenzucht geht es nicht nur um die Zuchtpapiere an sich. Ja, Rassekatzen genügen einem bestimmten Standard – viel wichtiger sind aber Know-How und Einstellung des einzelnen Züchters. Katzenzucht ist eine aufwendige Angelegenheit und bis die Katzenkinder bereit zum Einzug in ihr neues Zuhause sind, stehen der Züchterfamilie viel Arbeit und Kosten ins Haus. Von den Deckkosten und der Mitgliedschaft im Katzenzuchtverein abgesehen sind hier Tierarztkosten für Muttertiere und Kitten zu nennen, darunter Vorsorgeuntersuchungen, Betreuung der trächtigen Katze, Impfungen, eventuelle Kastrationen und eventuell nötige Entwurmungen. Hochwertiges Katzenfutter ist ebenfalls ein Kostenfaktor – gerade dann, wenn man nicht an der Qualität sparen will! Damit Katzenkinder alles Wichtige von Mutter und Geschwistern lernen und gründlich sozialisiert werden, sollten sie mindestens zwölf Wochen im Züchterhaushalt verbringen. In dieser Zeit ist der Züchter rund um die Uhr für seine Tiere da. Dieser investiert also nicht nur Geld in seine Tiere, sondern übernimmt auch Verantwortung für sie. Ist es darum verwunderlich, dass viele Züchter die Käufer ihrer Katzen genau unter die Lupe nehmen? Sie möchten schliesslich das beste Zuhause für ihre Katzenkinder, darum stehen sie den frischgebackenen Katzenbesitzern auch nach Unterzeichnung des Kaufvertrags mit Rat und Tat zur Seite. Das alles hat natürlich seinen Preis: Eine junge Burmakatze kostet um die 700 Euro. Manche Züchter geben auch erwachsene, aus der Zucht ausgeschiedene Tiere ab – oft gegen einen günstigeren Freundschaftspreis.

Als Alternative eignet sich der Besuch im Tierheim: Hier warten viele Vierbeiner jeden Alters und jeder Rasse auf ein gutes neues Zuhause!

drei burma katzen sofa © zuzule / stock.adobe.com
Burma-Katzen sind sehr sozial und leben am liebsten mit Artgenossen zusammen.

Pflege und Haltung der Burma

Sie haben Ihre Traumkatze gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Die Burma-Katze stellt keine rassespezifischen Anforderungen an eine artgerechte Haltung. Als aktive, spielfreudige Katzenrasse liebt sie aber Abwechslung und möchte körperlich und geistig ausgelastet werden. Damit Ihnen Ihre Katze nicht die Gardinen hochklettert und auf dem Tisch tanzt, ist gesicherter Auflauf im abgesicherten Garten oder Katzenbalkon ideal. Kletter- und Versteckmöglichkeiten sorgen dafür, dass sich Ihre Burma rundum austoben kann.

Burma-Katzen sind soziale Tiere. Sie schliessen sich dem Menschen voll und ganz an, freuen sich aber auch über Katzengesellschaft. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie berufstätig oder selber aktiv sind und so nicht den ganzen Tag Zuhause verbringen. Als orientalische Rasse sind Burma-Katzen oft eher dominant, die Vergesellschaftung mit einer ruhigeren, gefestigten Katze ist so oft am einfachsten. Oder schauen Sie sich beim Züchter Ihres Vertrauens gleich nach Wurfgeschwistern um, die einander vertraut sind und gemeinsam in ihr neues Zuhause ziehen können!

Burma-Katze Ernährung

Davon abgesehen profitieren auch langlebige Rassen wie die Burma von hochwertigem Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil. Schliesslich können sie Kohlenhydrate nur begrenzt verwerten, pflanzliche Nebenerzeugnisse belasten so die ableitenden Organe und können zu Diabetes und anderen Erkrankungen führen… Um sicherzustellen, dass Ihre Burma rundum gesund ist, sollten Sie auch den jährlichen Vorsorgetermin beim Tierarzt nicht vergessen. Hier wird Ihre Katze von vorne bis hinten durchgecheckt und Sie können eventuelle Fragen klären.

Wir wünschen Ihnen ein wundervolles, langes Leben mit Ihrer kleinen Glückskatze!

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