Birma-Katze

Purebred Birman cat isolated on black background

Full body shot of pedigree cat isolated on black background indoors in studio.

„Heilige Birma“ – der Name der Birmakatze sorgt für viel Verwirrung. So wird die Katzenrasse im Englischen als „Burma“ bezeichnet – ist aber nicht mit der Burmakatze zu verwechseln! Tatsächlich entstammt die Birmakatze einem französischen Zuchtprogramm der 20er Jahre. Erfahren Sie hier mehr über die Rasse, die die perfekte Kombination von Perserkatze und Siam ist!

Aussehen

Die Birmakatzen verdankt ihr Aussehen einer Kreuzung zwischen Siam- und Perserkatzen in Frankreich in den 1920er Jahren. Es ist also nicht verwunderlich, dass Birmakatzen charakterlich und äusserlich herausragende Tiere sind!

Ihr halblanges Fell ist vorwiegend weiss und nur an den Körperspitzen wie Schnauze, Beinen, Schwanz und Ohren dunkel gefärbt. Diese Farbzeichnung wird als „point“ bezeichnet. Den genetischen Grundlagen nach zeigt sich die Grundfarbe der Katze nur an den kalten Körperstellen, den sogenannten „Points“. Der restliche Körper wird von einer weissen Farbe dominiert.

Diese Färbung gehört zu dem wichtigsten Rassestandard der Rasse. Allerdings ist nicht jede Point-Katze mit weissen Pfoten und halblangem Fell eine Birmakatze! Der Körper der Birmakatzen muss gestreckt sein, dennoch muskulös und mittelschwer. Er wird von kurzen, stämmigen Beinen getragen. Der Schwanz ist buschig. Ihr Kopf ist kräftig, sie hat ein ausgeprägtes Kinn. Besonders herausragend sind auch ihre tiefblauen, runden Augen! Das Fell der Birma ist halblang und seidig. Im Gegensatz zur Perser haben Birmakatzen nur wenig Unterwolle.

Als Point-Katze sind sämtliche Point-Farben für die Birmazucht zugelassen. Den genetischen Grundlagen nach kann jede Fellfarbe auch als Point-Farbe vorkommen. Besonders häufig gesehen sind Schwarz und Rot sowie ihre Verdünnungen „blue“ und „creme“ sowie „chocolate“ und „cinnamon“ und deren Verdünnung „lilac“ und „fawn“.

Die Farben der Heiligen Birma werden so je nach Grundfarbe wie folgt bezeichnet:

  • Seal-point: Birma in seal-point weisen eine schwarze Grundfärbung auf
  • Blue-point: Schwarze Grundfarbe, zu „blau“ verdünnt
  • Chocolate-point: Bei Heiligen Birma in chocolate-point zeigt sich eine braune Grundfarbe
  • Cinnamon-point: Rote Grundfarbe, sichtbar nur in den Point-Spitzen
  • Fawn-point: Die Grundfarbe in „cinnamon“ wird zu „fawn“ verdünnt
  • Lilac-point: Als „Lilac“ wird die Verdünnung von braun bezeichnet – sie ist hier natürlich nur in den Pointspitzen sichtbar
  • Red-point: Birma red-point weisen eine rote Grundfarbe auf
  • Creme-point: Als „Creme“ wird die Bezeichnung von Rot bezeichnet – Birma creme-point weisen cremefarbene Points auf.

Dabei können die Pointspitzen sogar eine Streifung aufweisen! Diese werden in der Farbbezeichnung als „tabby“ aufgeführt. Beispiele sind Birma Seal-tortie-point, Blue-tortie-point oder Chocolate-tortie-point. Zusätzlich ist laut Rassestandard sogar eine Rotscheckung erlaubt – diese wird als „tortie“ bezeichnet. Es gibt so sogar Birmakatzen in Lilac-tortie-tabby-point!

Mittlerweile ist auch die Ursache für die Entfärbung des Körperfells bekannt: Eine Mutation, die zu einer mangelhaften Funktion des Enzyms Tyrosinase führt und hiermit die Produktion des Pigmentsgrundstoffes Melanin stört, führt zu einem sogenannten „Teilalbinismus“. Die Birma weist dazu noch rein weisse Pfoten auf, sogenannte „Sporen“. Diese Besonderheit wurde 2009 genetisch aufgeklärt: Verantwortlich für die Ausprägung der Handschuhe ist eine Mutation im v-Kit Hardy-Zuckerman 4 feline sarcoma viral oncogene homolog (KIT) Gen. Doch genug von den genetischen Besonderheiten der Birmakatze!

heilige birma weiß © Vely / stock.adobe.com

Charakter

Was Katzenfreunde schon beim Aussehen dieser besonderen Tiere vermuteten, wird beim Charakter der Heiligen Birma bestätigt. Die freundlichen Katzen, die anhänglich und gutmütig sind und die gemeinsame Zeit mit „ihrem“ Menschen geniessen sind der Rassegeschichte nach eine Kreuzung zwischen Siam- und Perserkatze. Birmakatzen sind sehr menschenfreundlich. Sie werden oft als perfekte Tiere für Familien mit Kindern verkauft. Katzen und Kinder sind ein gutes Team – wenn beide die Spielregeln kennen. Sie sollten Ihr Kind darum schon vor Einzug der Katze darauf vorbereiten, dass Katzen keine Kuscheltiere sind, sich eine richtig behandelte Katze, die auch ihren Freiraum geniessen kann, aber sehr gerne zum Schmusen, Kuscheln und Spielen zu Ihrem Kind gesellen wird. Auch, wenn es seltsam klingt: Gehen Sie die Gewöhnung von Katze und Kind wie die Vergesellschaftung verschiedener Tierarten an. Mit ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl werden beide beste Freunde!

Viele Katzenhalter berichten, dass die Tiere auch fremden Menschen vertrauen, sich gerne hochheben und streicheln lassen und auch gerne in fremde Autos steigen… Bitte markieren Sie Ihre Katze mit einem Mikrochip und registrieren Sie sie bei einem Haustierregister, damit sie im Falle des Falles wieder schnell zu Ihnen findet! Der Tierarzt Ihres Vertrauens kann den Microchip schnell und schmerzfrei im Schulterbereich des Tieres implantieren, es bestehen keine Gesundheitsrisiken.

Die Geselligkeit der Birma erstreckt sich auch auf andere Tiere und vor allem Mitkatzen. Birmakatzen sollten wie alle anderen Katzen idealerweise zu zweit gehalten werden – besonders dann, wenn Sie nur wenig Zeit für ihr kätzisches Familienmitglied haben!

Als besonders sanfte Tiere mit mittlerem Bewegungsdrang eignen sie sich auch für die Haltung im Haus, sofern genügend Reize in der Wohnung vorliegen. Ein Kratzbaum sowie ausreichend Versteck- und Aussichtsmöglichkeiten sind ein Muss, genauso regelmässige Spieleinheiten zwischen Katze und Mensch.

Zucht

Über den Ursprung der Birmakatze gibt es unterschiedliche Berichte. Eines ist sicher: Die Urahnen der Rasse, die offiziell als „Heilige Birma“ bezeichnet wird, sind Siamkatzen sowie Perser. Wie es zu dieser Verpaarung kam, ist aber unsicher.

Einige Quellen berichten von einem Industriellen, der um 1919 ein Pärchen Siamkatzen aus dem Orient mitbrachte. Der Kater überlebt die Überfahrt nicht – die Nachfahren des Weibchens sollen dann mit Perserkatzen gekreuzt worden sein. Andere Geschichten vermuten, dass die Vorfahren der Heiligen Birma Tempelkatzen aus Birma waren.

Die Anerkennung als Rasse lässt sich hingegen klar nachvollziehen, sie erfolgte in Frankreich im Jahre 1925. Seit 1964 ist die Rasse auch in der FIFe anerkannt.

Die Zucht der Heiligen Birma gelangte schliesslich auch nach Deutschland. Die erste offizielle Heilige Birma in Deutschland war der Kater „Timour de Madalapour“, von dem 1933 ein Bild erschien. Der zweite Weltkrieg brachte die Zucht hier aber zum Erliegen. Nach dem Krieg wurde allerdings erneut mit gezielten Zuchtprogrammen weitergemacht, 1955 hatte sich der Bestand der Birma erholt. In Europa und den USA wurde damals vor allem mit den klassischen Farben Seal-Point und Blue-Point gezüchtet, in England gingen die Züchter neue Wege und brachten Birma der Farben Chocolate-Point und Lilac-Point in den Genpool.

Mittlerweile sind weitere, neuere Farbvariationen der Birmakatze hinzugekommen. Red-Point und die Verdünnung Creme-Point sind nur einige Beispiele. Mittlerweile gibt es sogar Heilige Birma in Tabby und Tortie – diese Zeichnungen zeigen sich natürlich wie bei allem Birmakatzen nur in den „Points“, den Körperspitzen.

birma katze © abr68 / stock.adobe.com

Gesundheit und Pflege

Die Birmakatze gilt als robust und gesund. Ihr halblanges Fell weist nur wenig Unterwolle auf und neigt darum selten zum Verfilzen – oft reicht es, seine Heilige Birma ein- bis zweimal die Woche gründlich zu bürsten. Gewöhnen Sie Ihre Katze schon im Kätzchenalter an Bürste und Kamm. So erleichtern Sie sich die spätere Fellpflege immens!

Eine Krankheit, die nur durch den Ausschluss erkrankter Tiere aus der Zucht bekämpft werden kann, ist Hypomyelination. Dieser Gendefekt tritt auch bei Birma-Katzen gehäuft auf – betroffene Tiere neigen durch eine Störung der Zellkommunikation zu starkem Zittern und spastischen Anfällen. Erkennbar ist diese Erkrankung oft schon ab der dritten Woche: Erkrankte Kitten wirken spastisch oder unkoordiniert, sie zittern abnormal und entwickeln einen Tremor. Oft gehen die Symptome mit Hörverlust oder einer geringen Lebenserwartung einher. Diese Probleme können sich in Ausnahmefällen allerdings während des Wachstums stabilisieren und werden darum oft nicht ernst genommen… Ein fataler Fehler! Hypomyelination ist vererbbar – auch dann, wenn die Zuchttiere selber keine Symptome (mehr) zeigen.

Birma-Katze Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist die beste Prophylaxe gegen Krankheiten und der beste Garant für ein langes und gesundes Katzenleben. Die Grundlage der Katzenernährung sollte hochwertiges Nassfutter mit einem hohen Fleischanteil und viel tierischem Protein sein. In wissenschaftlichen Studien wurde bestätigt, dass Katzen Nahrung bevorzugen, deren Zusammensetzung der der Maus entspricht. Das durchschnittliche Beutetier der Katze besteht so in der Regel aus 50 bis 60 Prozent Protein, 20 bis 30 Prozent Fett und drei bis acht Prozent Kohlenhydraten aus dem Inhalt des Magen-Darm-Trakts des Tieres.

Laut gesetzlichen Vorschriften ist die Zutatenliste auf dem Packungsetikett mengenmässig sortiert. Es ist also nicht verwunderlich, dass Fleisch an der ersten Stelle der Inhaltsliste stehen sollte.

Artgerechtes Katzenfutter hilft dabei, ihre Katze gesund zu erhalten. Vor Erbkrankheiten schützt es leider nicht… Viele Züchter und Halter der Heiligen Birma berichten von vermehrten Augenentzündungen und einer Neigung zum Schielen. Dazu kommen Dermoidzysten, vor allem an den Eierstöcken und an den Hoden aber auch im Kopfbereich.

birma katze kitten © Juhku / stock.adobe.com

So finden Sie den richtigen Züchter

Das Auftreten von Erbkrankheiten zeigt immer wieder, wie wichtig Zuchtauswahl und sinnvolle Verpaarung sind. Züchter, denen das Wohl ihrer Tiere am Herzen liegt, investieren in eventuelle genetische Tests und zögern nicht, kranke Tiere von der Zucht auszuschliessen. Für Sie als Katzenfreund bedeutet dies: Vertrauen Sie nur professionellen Züchtern, die Ihnen Gesundheitsunterlagen oder die Ergebnisse eventueller genetischer Tests vorlegen können. Diese Züchter haben nicht nur die reine „Vermehrung“ ihrer Tiere im Sinn, sondern investieren in eine gute Gesundheitsvorsorge ihrer Tiere, hochwertiges Futter und eine gute Sozialisierung. Dazu gehört auch, Kätzchen nie vor der zwölften Lebenswoche in das neue Zuhause einziehen zu lassen! Diese „Prägungsphase“ ist essentiell für die körperliche und geistige Gesundheit der Katze – schliesslich lernt sie in den ersten Lebenswochen Essentielles für ein langes, ausgeglichenes Katzenleben. Ein guter Züchter gibt seinen Muttertieren darum auch Zeit, sich nach der anstrengenden Trächtigkeit und Geburt zu erholen und zieht oft nicht mehr als einen Wurf pro Jahr auf. Ein seriöser Züchter ist Mitglied in einem der Zuchtverbände, er handelt im Sinne des Tierschutzgesetzes.

All das schlägt sich natürlich im Preis nieder… Der eigentliche Stammbaum macht nicht den Preis aus, die Sie für eine Rassekatze auf den Tisch legen. Vielmehr ist es die Erfahrung des Züchters und die Pflege und Fürsorge, die er seinen Tieren zukommen lässt.

Vertrauen Sie darum nicht Anzeigen, die „Birma Katzen ohne Papiere zum günstigen Preis“ anbieten. In den meisten Fällen handelt es sich hier um Vermehrer, die weniger die Gesundheit ihrer Tiere im Sinn haben, sondern vor allem ihren Profit.

Es ist verständlich, wenn Sie nicht zwischen 500 und 1000 Euro für eine Katze bezahlen möchten oder können. Als Alternative bieten sich Katzen aus dem Tierschutz an. In Tierheimen warten viele Tiere jeden Alters und jeder Rasse auf ein gutes neues Zuhause – und vielleicht finden Sie hier Ihre Traumkatze!

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