Die typische rot-schwarze Fellmusterung einer Schildpatt-Katze erinnert etwas an einen Schildkrötenpanzer.
Das Fell einer Schildpatt-Katze setzt sich aus schwarzen und aus roten Haaren zusammen. Ihre Zeichnung gleicht dem Muster auf dem Rückenpanzer einer Schildkröte – daher auch der Name. Fast alle Schildpatt-Katzen sind weiblich. Warum das so ist, erklärt dieser Artikel.
Der Name Schildpatt-Katze an sich ist kein Ausdruck für eine eigenständige Katzenrasse. Denn dabei handelt es sich um die Bezeichnung der unverwechselbaren schwarz-roten Farbe und Musterung des Katzenfells.
Das an einen Schildkrötenpanzer erinnernde Muster kommt typischerweise als zweifarbige Fellstruktur bei verschiedenen Katzenrassen vor. Dazu gehören sowohl kurz- als auch langhaarige Rassen wie zum Beispiel:
Der Name Schildpatt-Katze geht auf das niederländische Wort „Schildpad“ – auf Deutsch „Schildkröte“ – zurück. Mit etwas Fantasie kann man eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem schwarz-roten Fellmuster und dem Muster auf einem Schildkrötenpanzer erkennen.
Züchter verwenden für die schwarz-rote Fellzeichnung auch den Begriff „Tortie“. Der stammt von dem englischen Namen für Schildkrötenpanzer „tortoise shell“.
Schildpatt-Katzen mit Tabby-Muster heissen auch „Torbie“. Das Kunstwort ist eine Kombination aus den Worten „Tabby“ und „Tortie“. Unter Tabby-Muster versteht man verschiedene, typische Katzenmuster. Alle Tabby-Katzen haben eine M-förmige Zeichnung auf der Stirn.
Eine Schildpatt-Katze kaufen
Die Schildpatt-Zeichnung ist eine Laune der Natur. Daher können Schildpatt-Katzen nicht planmässig gezüchtet werden. Wenn Ihnen Schildpatt-Katzen oder auch dreifarbige (tricolor) Katzen besonders gut gefallen, sollten Sie Ihr Augenmerk auf die bereits oben aufgezählten Rassen richten.
Der Preis für eine Tortie- oder Tricolor-Katze richtet sich nach dem Preis für die jeweilige Rasse. Auch für die Haltung und Pflege einer Schildpatt-Katze gilt das, was für die jeweilige Rasse gilt.
Wie entsteht das Schildpatt-Muster?
Alle Fellfarben, Schattierungen und Muster bei Katzen lassen sich auf zwei Grundfarben zurückführen: Schwarz und Rot. Für die schwarze Farbe ist das Farbpigment Eumelanin verantwortlich, für die rote Färbung das Farbpigment Phäomelanin.
Diese beiden Pigmente können in unterschiedlichen Anteilen vorhanden sein und ergeben so die verschiedenen Farbvarianten. Bei den Schildpatt-Katzen sind manche Fellpartien schwarz und manche rot eingefärbt.
Nun besteht die Welt der Katzen aber nicht nur aus schwarzen, roten oder schwarz-roten Tieren. Es gibt noch zahlreiche weitere Faktoren, die sich auf Farbe und Zeichnung einer Samtpfote auswirken.
Das Dilute-Gen zum Beispiel ist ein Verdünnungsgen, das die Fellfarbe aufhellt. So wird aus Schwarz die Farbe „Blau“ (Blaugrau) und aus Rot die Farbe „Creme“. Bei Schildpatt-Katzen sorgt das Dilute-Gen für ein blau-cremefarbenes Schildpattmuster.
Das Scheckungsgen wiederum sorgt für weisse Flecken auf dem Fell. Es macht aus einer schwarz-roten Schildpatt-Katze eine sogenannte dreifarbige Glückskatze, unter Züchtern auch als Tricolor-Katze bezeichnet.
Warum sind fast alle Schildpatt-Katzen weiblich?
Fast alle Schildpatt-Katzen sind weiblich. Das liegt daran, dass sich das Gen für die Fellfarbe einer Katze auf dem X-Chromosom befindet.
Weibliche Tiere besitzen zwei X-Chromosomen, wobei eines von der Mutter und das andere vom Vater stammt. Genetisch gesehen, kann eine Katze schwarz und rot sein – etwa, wenn die Mutter schwarzes und der Vater rotes Fell hat.
Während das Kätzchen im Mutterleib heranreift, wird eines der beiden X-Chromosomen abgeschaltet. Die Abschaltung erfolgt jedoch nicht gleichmässig. Mal wird das mütterliche, mal das väterliche X-Chromosom stillgelegt. Das bedeutet: Mal wird die schwarze Fellfarbe unterdrückt, mal die rote. Dadurch entstehen die unterschiedlich gefärbten Flecken im Fell.
Kater haben nur ein X-Chromosom und ein zusätzliches Y-Chromosom. Deshalb können sie genetisch nur eine Fellfarbe haben: Entweder schwarz oder rot. Ein schwarz-rot geflecktes Fell ist nicht möglich.
Doch keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt auch Kater, die aufgrund einer genetischen Anomalie (Klinefelter-Syndrom) zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom haben. Durch die zwei X-Chromosomen können sie schwarz und rot sein.
Kater mit einer solchen Anomalie sind immer unfruchtbar. Sie können sich also nicht fortpflanzen.
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Bärbel Edel
Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.
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