Futterneid beim Hund: Was tun?
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
© Cristina Conti / stock.adobe.com
Wie bei uns Menschen gibt es auch unter Hunden mutige Draufgänger oder eher ängstliche Gesellen, die sich nur mit grosser Vorsicht an Neues wagen. Problematisch wird es, wenn ein Hund in Alltagssituationen grosse Angst zeigt oder überreagiert: ein lautes Geräusch, eine Treppe oder bestimmte Personen bringen den Vierbeiner unverhältnismässig aus der Fassung. Ein übermässig ängstlicher Hund macht nicht nur das tägliche Leben kompliziert, sondern bedeutet auch eine grosse Belastung für Ihren Vierbeiner. Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie Ihrem kleinen Angsthasen zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen können.
Um frühzeitig entgegenwirken zu können, ist es hilfreich, bereits die Vorstufe der Angst zu erkennen: die Unsicherheit. Diese äussert sich beispielsweise durch einen eingezogenen Schwanz sowie vorsichtige Körperhaltung mit angespannter Muskulatur. Steigert sich diese Unsicherheit, duckt der Hund sich regelrecht, senkt den Kopf, wendet den Blick ab und zieht den Schwanz noch stärker ein. Manche Hunde beginnen zudem verstärkt zu hecheln oder gar zu zittern. Achtung: fühlt sich ein ängstlicher Hund zusätzlich in die Enge betrieben, kann er aus der vermeintlichen Not heraus zubeissen!
Die Gründe für die tierische Angst können vielfältig sein: schlechte Erfahrungen mit Menschen, Erziehungsfehler oder Veranlagung. Eine gute Grundlage für einen selbstsicheren Vierbeiner ist eine Prägephase voller unterschiedlicher Reize. Wenn ein Welpe viel kennenlernt und erlebt, wird er tendenziell Neuem gegenüber aufgeschlossen bleiben. Auch dem erwachsenen Hund können Sie mit einem starken Selbstbewusstsein ein optimales Schutzschild antrainieren. Der einfache Weg: bringen Sie ihm in ruhiger Umgebung Tricks bei, für die Sie ihn ausgiebig loben. Das verschafft jedem Vierbeiner auf Dauer einen ordentlichen Schub Selbstbewusstsein und stärkt nebenbei die Bindung.
Bei ersten Anzeichen von Angst in ungewohnten Situationen gilt vor allem: bleiben Sie gelassen! Wenn Sie als Rudelchef keine Besorgnis zeigen, wird der Vierbeiner oft bereits hierdurch merken, dass die „Gefahr“ so schlimm nicht sein kann. Bei aus Veranlagung ängstlichen Hunden kann es helfen, schon bei kleinen Unsicherheiten proaktiv vorzugehen und die „Gefahrensituation“ gemeinsam mit ihm zu meistern. Auf keinen Fall sollten Sie in angstauslösenden Situationen mit Ihrem Hund schimpfen. Auch sehr intensives „Trösten“ kann kontraproduktiv sein. Das heisst aber nicht, dass Sie Ihren Hund ignorieren sollen. Reden Sie aufmunternd mit ihm, verhätscheln Sie ihn aber nicht.
Bei konkreten Angstauslösern können Futter oder Leckerlis zu Ihren Verbündeten werden. Ihr Hund fürchtet sich vor dem lauten Mixer? Schalten Sie den Krachmacher vor der nächsten Fütterung im Nachbarraum an und geben Sie Ihrem hungrigen Vierbeiner dann seine Mahlzeit.
Wenn Sie diese Übung regelmässig wiederholen, gewöhnt sich der Hund nicht nur an das Geräusch, sondern verbindet es mit einem positiven Erlebnis. Wichtig ist hierbei jedoch, dass der Hund nur unsicher, nicht komplett verängstigt ist, wenn Sie ihm sein Fressen kredenzen – fangen Sie also klein an. Das Prinzip lässt sich fortführen – seien Sie ruhig kreativ! Nehmen Sie Ihrem Angsthasen die Furcht vor einem Gewitter, indem Sie eine entsprechende Natur-CD laufen lassen oder sich Gewitter-Geräusche im Internet anhören.
Ist der Angstauslöser optisch, verknüpfen Sie ihn ebenfalls positiv mit Futter: Legen Sie zum Beispiel ein Leckerli oder einen Kauartikel in die vom angeleinten Hund tolerierte Nähe zum „unheimlichen“ Objekt. Längeres Kauen eignet sich in diesem Fall besonders gut, weil Ihr ängstlicher Hund dadurch länger im „Entspannungs-Modus“ verweilt. Auch Spielen in unmittelbarer Nähe kann beruhigen – am besten mit einem bereits bekannten Spielzeug, denn alles zusätzlich Neue könnte noch mehr irritieren. Wagen Sie sich so Stück für Stück an das „gruselige Objekt“ – es kann Tage oder Wochen dauern, bis Fortschritte zu verzeichnen sind, insbesondere bei älteren Tieren. Seien Sie also geduldig! Wichtig ist ausserdem, die Übung immer mit einem positiven Erlebnis zu beenden. Wagt Ihr Hund sich nicht weiter an den jeweiligen Gegenstand heran, bleiben Sie ruhig mit dem angeleinten Vierbeiner stehen, bis er sich sichtlich beruhigt hat. Geben Sie dann ein Leckerchen und treten den entspannten Rückzug an.
Vielen Vierbeinern macht Silvester Probleme. Dies können Sie nur schwer trainieren, doch können Sie durch Ihr gelassenes und ruhiges Beispiel viel Angst nehmen. Verbringen Sie den Abend am besten zusammen mit Ihrem tierischen Gefährten und sorgen für eine entspannte Atmosphäre, lenken Sie ihn vielleicht mit einem Spielzeug und einigen eingeübten Tricks ab. Geben Sie ihm sein Futter erst um Mitternacht, so dass er ordentlich Hunger hat und im Idealfall seine Angst darüber vergisst.
Bleibt er sehr aufgeregt, seien Sie für ihn da, aber bleiben Sie entspannt. Vermeiden Sie – nicht nur an Silvester – den ängstlichen Hund anzustarren, denn das intensive Beobachten könnte ihn zusätzlich verunsichern.
Wenn Sie keine Fortschritte erzielen und Ihr Hund sehr ängstlich in bestimmten Situationen bleibt, ist es eine Überlegung wert, diese Stressauslöser künftig mit Ihrem tierischen Freund zu vermeiden, sofern dies möglich ist. Andernfalls suchen Sie eine Hundeschule auf, die gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Vierbeiner nach Lösungen sucht.
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
Je früher desto besser? Für die Welpen-Erziehung stimmt dieses Motto garantiert. Kleine Hunde sind extrem wissbegierig und stehen der Welt noch unvoreingenommen gegenüber. Dies lässt sich nutzen, um den Hunden spielerisch – aber auch konsequent – beizubringen, was von ihnen erwartet wird und welche Verhaltensweisen unerwünscht sind.
„Hunde, die bellen, beissen nicht!“ Das Sprichwort mag tröstlich klingen, doch ständig bellende Hunde strapazieren nicht nur Ihre Nerven, sondern auch die Ihrer Nachbarn. Aber warum bellen Hunde eigentlich? Und lässt sich nerviges Kläffen abgewöhnen?