Futterneid beim Hund: Was tun?
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
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Wenn der Welpe beisst: Auch der niedlichste Welpe verfügt ab dem Alter von rund sechs Wochen über 28 Zähnchen, die er bereits wirkungsvoll zum Einsatz bringen kann. Zwar kann er mit den nadelspitzen Mini-Waffen nur unangenehm pieken und noch keine ernsthaften Verletzungen verursachen. Dennoch sollte jeder Hundebesitzer viel Wert darauf legen, dass sein Welpe eine Beisshemmung erlernt. Was kann ich tun, wenn mein Welpe beisst?
Die meisten jungen Hunde haben bereits durch den Umgang mit ihren Geschwistern diesbezüglich einige Fortschritte gemacht. Immer mal wieder ist zu hören, dass die Beisshemmung angeboren sei und man nichts weiter trainieren müsse. Dabei handelt es sich jedoch um einen Irrtum, der schwerwiegende Folgen haben kann. Denn diese Fähigkeit ist von grosser Bedeutung für ein sicheres Zusammenleben zwischen Mensch und Hund: Sie beugt gefährlichen Verletzungen vor, falls es aus tierischer Sicht einmal zu einer Ausnahmesituation kommen sollte.
Selbst die freundlichsten Hunde können zubeissen – zum Beispiel, wenn ihnen versehentlich jemand heftig auf den Fuss tritt und sie sich durch den Schmerz erschrecken. Allerdings lernen bereits die kleinsten Vierbeiner spielerisch, ihre natürlichen Waffen zu kontrollieren: Wenn die Geschwister eines Wurfes gemeinsam spielen und ein Welpe beisst, reagiert derjenige, der gebissen wird, sofort: Er zwickt entweder zurück oder er entzieht sich dem Spiel. Beides ist aus Sicht des Beissers unangenehm und er lernt, dass zu unvorsichtiges Beissen negative Folgen für ihn hat. Die Geschwister verstehen schnell, dass sie ihre neuen Zähnchen nur mit Bedacht einsetzen dürfen. Die natürliche Entwicklung und Sozialisierung bietet also durch diese Lektionen im Wurf eine optimale Grundlage für eine gesunde und sichere Beisshemmung des erwachsenen Hundes. Leider setzen viele Menschen dieses wichtige Training nach dem Einzug ihres Welpen nicht fort. Dabei ist dies auch bei kleinen Rassen oder sehr sozialen und umgänglichen Hunden von enormer Bedeutung, denn auch diese können in stressige Situationen geraten und dann ohne Ankündigung zubeissen. Ein Vierbeiner mit Beisshemmung wird stattdessen ein Abwehrschnappen zeigen.
Leben kleine Kinder im Haushalt, birgt das Training zusätzliche Herausforderungen, denn junge Hunde knabbern gerne spielerisch an Kindern oder deren Kleidung. Lassen Sie den Welpen also nur unter Aufsicht mit dem Kind spielen. Ungefähr ab dem Schulalter können Sie Ihrem Kind beibringen, wie es das Spiel mit Hund selbstständig abbricht, wenn der Welpe es mit seinen Zähnen berührt.
So seltsam es auf den ersten Blick scheint: Eine weitere Herausforderung sind allzu friedliche Welpen. Denn zum Erlernen einer Beisshemmung ist erforderlich, dass der Hund erst einmal zubeissen möchte. Welpen, die beim gemeinsamen Spiel gar nicht erst die Zähne zeigen, bieten uns keine Übungsmöglichkeit: Ohne Beissversuche im Welpenalter kein Trainieren der Beisshemmung. Tatsächlich ist es darum sinnvoll, solche Welpen durch Spiele oder durch schmackhafte Leckerchen, die sie sofort schnappen möchten, zum Beissen zu provozieren.
In jedem Fall erfordert das Üben mit den meisten Welpen viel Geduld: Halten Sie sich immer vor Augen, dass Sie nur durch Konsequenz wirkungsvolle Erfolge erzielen. Wer einmal laut „Aua“ sagt, beim nächsten Zähne-Zwicken aber begeistert mit dem Vierbeiner weitertobt, braucht sich nicht zu wundern, wenn langfristige Erfolge ausbleiben. Diese Erfolge werden sich auch nicht von einem Tag auf den anderen, sondern langsam einstellen. Insbesondere bei Rassen, die ursprünglich als Jagdhund zum Einsatz kamen, kann das Lernen länger dauern. Achtung: Mit vier Monaten, bevor die bleibenden Zähne die Milchzähne ersetzen, sollte ein Junghund seine Zähne unter Kontrolle haben. Wenn dies nicht der Fall ist, empfiehlt sich dringend die Suche nach professioneller Hilfe, beispielsweise in Form eines Hundetrainers.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Welpen viele fröhliche gemeinsame Spielstunden mit positiven Lerneffekten!
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
Je früher desto besser? Für die Welpen-Erziehung stimmt dieses Motto garantiert. Kleine Hunde sind extrem wissbegierig und stehen der Welt noch unvoreingenommen gegenüber. Dies lässt sich nutzen, um den Hunden spielerisch – aber auch konsequent – beizubringen, was von ihnen erwartet wird und welche Verhaltensweisen unerwünscht sind.
„Hunde, die bellen, beissen nicht!“ Das Sprichwort mag tröstlich klingen, doch ständig bellende Hunde strapazieren nicht nur Ihre Nerven, sondern auch die Ihrer Nachbarn. Aber warum bellen Hunde eigentlich? Und lässt sich nerviges Kläffen abgewöhnen?