Futterneid beim Hund: Was tun?
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
© Lubo / stock.adobe.com
Eine schlabbrige Hundezunge auf der Haut – manche Hundefreunde finden das klasse, andere legen weniger Wert auf den Kontakt mit der feuchten Hundezunge. Aber: Warum bringt der Vierbeiner diese überhaupt zum Einsatz? Wir erklären, warum Hunde Menschen gerne abschlecken.
Das Lecken gehört zu den ersten sozialen Interaktionen, die Hunde kennenlernen. Bereits kurz nach der Geburt schleckt die Hundemutter ihre Welpen ausgiebig ab. Dies dient der Bindung, macht die Welpen sauber und massiert den Bauch nach den Mahlzeiten. Die Welpen imitieren dies und schlecken sich gegenseitig ab. Ab diesem Zeitpunkt gehört das Lecken zum Verhaltensrepertoire eines Hundes. Manche Hunde wenden es im Erwachsenenalter weiterhin gerne an. Andere setzen die Zunge nur selten ein. Ob Ihr Hund seine Zuneigung via Ablecken zum Ausdruck bringt, ist Typsache.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Vierbeiner Zunge zeigen und ihren Menschen – oder sich gegenseitig – abschlecken. Wer auf die übrige Körpersprache des Hundes achtet und die gesamte Situation im Auge behält, versteht seinen Hund umso besser. Dann können Sie optimal einschätzen, warum Ihr Hund Sie ableckt.
Hunde drücken ihre Zuneigung zu einem Menschen häufiger über Lecken aus als Katzen. Ebenso können wir in einem Hunderudel regelmässig gegenseitiges Abschlecken in Ruhephasen beobachten. Ob Artgenossen oder Mensch: Das Lecken kommt als freundliche Begrüssung ebenso zum Einsatz wie als Zeichen der Freude oder als spontane Freundschaftsbekundung.
Untereinander lecken rangniedrigere Hunde um die Schnauze eines ranghöheren Rudelmitglieds, um es zu beschwichtigen. Dieses Verhalten ist ebenso bei der Interaktion mit Menschen möglich. Der Hund legt es an den Tag, wenn der Zweibeiner beispielsweise laut schimpft oder sehr angespannt ist. Das menschliche Verhalten muss dabei nicht auf den Hund bezogen sein: Mancher Hund leckt seinen Zweibeiner ab, wenn dieser sich mit jemand anders streitet – oder laut und schief singt. Der Hund will ihn beruhigen. Manchmal dient das Lecken auch dazu, sich selbst zu beruhigen. Beispielsweise beim Tierarzt oder in anderen Situationen, die den Vierbeiner stressen.
Manchmal möchten Hunde über das Lecken etwas bewirken. Einige Vierbeiner haben zum Beispiel gelernt, dass ihr Mensch sich ihnen zuwendet, wenn sie ihm die Hand abschlecken. Sie möchten sich auf diese Weise eine Streicheleinheit abholen. Oder ihnen ist langweilig und sie lenken die Aufmerksamkeit durch das Lecken auf sich. Das Lecken könnte den Hundehalter schliesslich zu einem kleinen Spiel oder einem Leckerli bewegen. Denken Sie daran: Ihre Reaktion auf das Lecken bestimmt, welche Aufforderung der Hund damit verbindet. Überlegen Sie sich also, ob Ihr Verhalten nach seinem Einsatz Schule machen soll.
Sie haben eine Bratwurst im Brötchen verspeist oder einen anderen Hund gestreichelt? Das möchte Ihr Vierbeiner gerne ganz genau wissen! Das Lecken dient der Aufnahme von Geruchs- und Geschmacksmolekülen. Interessante Gerüche möchten viele Vierbeiner durch Abschlecken genauer erkunden. So können sie den Geruch von anderen Hunden von Ihrer Hand förmlich „ablecken“. Ausserdem gilt: Salziger menschlicher Schweiss und andere Körpergerüche ziehen viele Hunde magisch an. Dabei führt schlicht der gute Geschmack zum Ablecken.
Viele Menschen mögen es, wenn ihr Hund sie abschleckt. Andere finden das Ablecken eher eklig – speziell, wenn die Hundezunge beherzt durch das Gesicht fährt. Der Kontakt von Schleimhaut zu Schleimhaut sollte vermieden werden, damit der Hund keine krankheitsmachenden Keime überträgt. Darmparasiten sind zwar vor allem durch Kot übertragbar, doch wenn der Hund sich vorher am After geleckt hat und kurz später seinem Menschen über das Gesicht schleckt, ist dies ebenfalls ein Übertragungsweg. Hunde können ausserdem verschiedene Bakterien übertragen. Hierzu gehört zum Beispiel Pasteurella multocida. Die betroffenen Vierbeiner zeigen keine Krankheitssymptome, können aber den Menschen infizieren. In dessen Körper können sie im schlimmsten Fall zu Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung führen. Eine Infektion kommt nur sehr selten vor. Dennoch: Hat ein Hunde Ihre Hände abgeschleckt, sollten Sie diese waschen, bevor Sie sich Essen zubereiten oder die Augen reiben. Vor allem bei immunschwachen Personen und Kindern sollte diese Hygieneregel grossgeschrieben werden.
Wie so oft gilt: Bestärken Sie erwünschtes Verhalten und ignorieren Sie unerwünschtes Verhalten. Bringen Sie bereits dem Welpen bei, ob Abschlecken erwünscht ist oder nicht. Denn was bei einem kleinen Berner-Sennenhund-Welpen süss sein mag, ist bei einem acht Jahre alten Berner vielleicht weniger angenehm. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Hund Ihnen das Gesicht ableckt, drehen Sie sich von ihm weg und beachten ihn rund 30 Sekunden nicht mehr. So lernt der Vierbeiner, dass er mit dem Lecken im Gesicht das Gegenteil bewirkt, nämlich das Unterbrechen der sozialen Interaktion. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass Sie das „Aufforderungs-Lecken“ nicht unterstützen, sondern ignorieren. Ansonsten gilt: Ausgiebiges Streicheln ist eine tierisch gute „Antwort“ auf die Zuneigungsbekundung Ihres Hundes.
Manche Vierbeiner knurren aggressiv oder schnappen sogar zu, wenn sie fürchten, dass ihnen ihr Futter streitig gemacht wird. Warum hat ein Hund Futterneid? Und was hilft dagegen?
Je früher desto besser? Für die Welpen-Erziehung stimmt dieses Motto garantiert. Kleine Hunde sind extrem wissbegierig und stehen der Welt noch unvoreingenommen gegenüber. Dies lässt sich nutzen, um den Hunden spielerisch – aber auch konsequent – beizubringen, was von ihnen erwartet wird und welche Verhaltensweisen unerwünscht sind.
„Hunde, die bellen, beissen nicht!“ Das Sprichwort mag tröstlich klingen, doch ständig bellende Hunde strapazieren nicht nur Ihre Nerven, sondern auch die Ihrer Nachbarn. Aber warum bellen Hunde eigentlich? Und lässt sich nerviges Kläffen abgewöhnen?