Wandern mit Hund – Abenteuer im Alltag

Hund mit Leine und Wanderrucksack

Zum Wandern mit Hund braucht man die richtige Ausrüstung.

Ob kleinere Wandertouren in der Umgebung, Tagestouren am Wochenende oder ein ganzer Wanderurlaub mit Hund: Wandern ist ein tierisch gutes Hobby für Mensch-Tier-Teams!

Kann jeder Hund mitwandern?

Fast jeder gesunde, ausgewachsene Vierbeiner kann sich mit Ihnen ins Wander-Abenteuer stürzen. Um selbstständig längere Touren zu bewältigen, sollte Ihr Vierbeiner aber bereits Wandererfahrungen gesammelt haben.

Wer also eine Tagestour plant, sollte mit seinem Vierbeiner vorher einige kürzere Wanderungen in der Umgebung gemeistert haben. Ausserdem ist mit folgenden Hunden Wandern nur eingeschränkt möglich:

Welpen und Junghunde

Welpen sollen keine weiten Strecken laufen. Darum sind Wanderungen mit mehreren Kilometern Wegstrecke für sie tabu. Wanderfans können ihren kleinen Vierbeiner aber in speziellen Hunderucksäcken mitnehmen und zwischendurch immer mal wieder kleine Strecken laufen lassen.

Junghunde können langsam an Wanderungen herangeführt werden. Ab einem Alter von einem Jahr sind in der Regel Touren ab fünf Kilometer Länge möglich. Bei grossen Rassen wie Deutschen Doggen sollten Sie Ihren Tierarzt aber vorher nach seiner Einschätzung fragen.

Hunderassen, die es lieber gemütlich mögen

Rassen mit kurzen Beinen und flachen Schnauzen, zum Beispiel Hunde vom Typ Mops, ermüden schneller. Wer beim üblichen Spaziergang schon schnell ins Schnaufen kommt, wird an einer Wanderung keine Freude haben.

Zu diesen Hunden zählen viele Bulldoggen wie die Englische Bulldogge, aber leider auch einige überzüchtete Bassets oder Pekingesen. Auch sie geniessen Outdoor-Abenteuer – aber lieber auf kleinen Strecken und mit vielen Pausen.

Kranke Hunde

Ist ein Hund krankheitsbedingt geschwächt, sollte er keine lange Wanderung machen. Wie schaut es aber mit Arthrosen aus? Viele Vierbeiner mit Arthrose können ebene Strecken für eine lange Zeit gehen, doch Auf- und Abstiege machen Probleme. Wägen Sie gut ab, ob die Wanderung sich für Ihren Hund eignet und fragen Sie im Zweifel den Tierarzt um Rat. Hechelt der Hund viel und fällt zurück, brechen Sie die Wanderung besser ab.

Wanderung mit Hund: Was muss mit?

Wenn Sie den Wanderrucksack vor einer Tour mit Hund schnüren, ist auch einiges für den Vierbeiner einzupacken. Unverzichtbar sind Wasser und ein Wassernapf. Eine Wasserflasche für Hunde mit integriertem Napf ist praktisch.

Unterwegs darf der Hund aus sauberen fliessenden Gewässern trinken. In stehenden Gewässern lauern jedoch Gefahren in Form von Giardien und anderen Krankheitserregern.

© manushot / stock.adobe.com

Natürlich sollten Hunde nicht mit vollem Bauch losmarschieren. Doch etwas Futter oder ein kleiner Snack für die wohlverdiente Rast kommen ebenfalls ins Gepäck. Es gibt viele Reise-Flaschen und Näpfe für Hunde, die sich für Wanderungen gut eignen.

Weitere sinnvolle Gepäckstücke sind Zeckenzange und Pinzette – zum Beispiel, um den Vierbeiner von einem eingetretenen Dorn in der Pfote zu befreien. Ein leichtes Microfasertuch eignet sich zum Trockenreiben nach Regenschauern oder einem Bad im Bachlauf.

Was trägt der Hund beim Wandern?

Wählen Sie am besten Geschirr oder Halsband und Leine, die Sie leicht reinigen können. Beim Wandern im Gebirge ist ein Geschirr sicherer, denn im Notfall besteht bei einem Halsband Strangulierungsgefahr.

Ein Geschirr sollte atmungsaktiv sein und nicht an den Achseln einschneiden. Können Sie Ihren Vierbeiner nicht freilaufen lassen, ermöglicht eine Schleppleine ihm mehr Freilauf. Die Heim Schleppleine aus Biothane ist pflegeleicht und verknotet weniger schnell als Leinen aus Stoff.

Gefahren beim Wandern mit Hund vermeiden

So unbeschwert das Wandern auch sein mag – vor folgenden Gefahren beim Wandern mit Hund sollten Sie sich schützen:

Absturzgefahr im Hochgebirge

Steile Anstiege machen Vierbeinern meist nichts aus. Wer jedoch mit dem Hund hoch hinaus möchte, sollte sich vorab gut über die Streckenführung informieren.

Ausgesetzte Stellen über tiefen Abgründen oder leichte Kletterpassagen eignen sich nicht für klassische Wanderungen mit Hund. Hier ist die Absturzgefahr zu hoch. Aber auch bei einfachen Strecken kann ein Abgrund, den ein ungestümer junger Hund übersieht, zur Gefahr werden. Leinen Sie Ihren Hund im Zweifel lieber an.

Begegnungen mit Kühen

Immer wieder kommt es zu unschönen Begegnungen zwischen Kühen und Hunden. Denn auf Wanderungen in der Alpenregion gilt es oft, Weideflächen zu überqueren. Ein respektvolles Miteinander beugt Konflikten vor.

Aus Kuhsicht ähneln Hunde einem potenziellen Raubtier. Sehen Sie eine freilaufende Kuhherde, nehmen Sie Ihren Vierbeiner sofort an die kurze Leine. Durchqueren Sie das Weidegebiet zügig, aber ohne zu rennen. Machen Sie dabei einen grosszügigen Bogen um die Kuhherde.

Insbesondere bei Mutterkühen mit Kälbchen ist Vorsicht angeraten. Denn für die Kühe hat der Schutz ihrer Kälbchen oberste Priorität.

Verzichten Sie beim Kontakt mit Kühen auf:

  • lautes Rufen und Schreien
  • heftiges Gestikulieren oder Abwehrbewegungen mit den Händen
  • Anstarren von Mutterkühen oder Kälbchen
  • Annähern an Kälbchen

Hebt und senkt die Kuh ihren Kopf schnaubend mehrfach und geht in die Knie, ist dies ein Warnsignal, das Sie ernst nehmen sollten. Läuft die Kuh auf Sie zu, leinen Sie den Hund ab. Er wird sich ohne Sie besser in Sicherheit bringen können. Verlassen Sie zügig die Weidefläche.

Wild beim Wandern mit Hund

Dass Ihr Hund nicht hinter Wild herlaufen sollte, ist selbstverständlich. Hunde mit unkontrollierbarem Jagdtrieb gehören darum im Wald an die Leine. Mehr Freiraum bietet dabei eine Schleppleine, die Ihrem Vierbeiner ausgiebiges Schnüffeln erlaubt.

Bei freilaufenden Hunden sollten Sie diese rechtzeitig abrufen. Bleiben Sie aufmerksam. Erstarrt der Hund zur Salzsäule und blickt dabei konzentriert auf eine Stelle, hat er vermutlich etwas entdeckt.

Während der Brut- und Setzzeiten im Frühling sollten die Vierbeiner auf den Wegen bleiben. Denn nicht nur bodenbrütende Vögel, sondern auch Rehkitze könnten im Walddickicht aufgeschreckt werden. „Der tut nix“ ist kein Gegenargument. Denn allein die Anwesenheit eines potenziellen Raubtieres bedeutet puren Stress für Kitz und Mutter.

Mit dem Hund wandern – und die Natur schützen

In der Schweiz legt die Kanonalveraltung fest, wann Hunde an die Leine müssen. Dabei können die Regelungen von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich sein. Jeder Hundehalter sollte sich über die jeweilig geltenden kantonalen Bestimmungen informieren. Eins ist jedoch einheitlich festgelegt: die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit. Hier gilt in der Zeit von Anfang Mai bis Ende Juni eine generelle Leinenpflicht im öffentlichen Raum – Hundehalter müssen also ihren Liebling auch bei Wanderungen an die Leine nehmen.

So finden Sie die richtige Wanderung

Wer einen schönen Wald oder einen Naturpark vor der Tür hat, kann einfach loswandern – es gibt viel zu entdecken! Eine schöne Tagestour macht in jeder Jahreszeit Spass.

Im heissen Sommer eignen sich Touren im schattigen Wald am besten. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Ihr Vierbeiner nicht überhitzt und ausreichend trinkt. Planen Sie die Zeit für die Wanderung grosszügig ein und machen Sie unterwegs Rast. Der Weg ist das Ziel!

Wanderurlaub mit Hund

Glücklicherweise gibt es immer mehr Unterkünfte wie Ferienhäuser und Hotels in allen Preisklassen, die Urlaub mit Hund ermöglichen. Möchten Sie ins Ausland reisen, sollten Sie auf zwei Dinge besonders achten: eine komfortable Anreise mit Vierbeiner und die Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes.

Achten Sie bei der Auswahl der Urlaubsregion auch auf das Vergnügen für Ihren Hund. Ein Siberian Husky wird sich im Urlaub im „warmen Süden“ nicht wohlfühlen.

Besonders beliebte Länder für den Wanderurlaub mit Hund sind zum Beispiel Frankreich, Österreich und Italien. Hier gibt es jede Menge faszinierende Wandergebiete. Bedenken Sie allerdings die Einreisebestimmungen bei Auslandsreisen.

Ihr Hund sollte zum Beispiel über eine gültige Tollwut-Impfung verfügen. Wer weiter in den Süden reisen möchte, sollte vorher den Tierarzt kontaktieren. So können Sie einigen „Mittelmeerkrankheiten“ wie Ehrlichiose vorbeugen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude auf allen Wanderungen mit Ihrem Hund!

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