Ist Covid-19 gefährlich für meinen Hund?
31.03.20: Covid-19 wird bei Menschen durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 hervorgerufen, welches in China seinen Ursprung hat. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) überwacht als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit die aktuelle Seuchenlage und veröffentlicht dazu die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Bislang vermuten die Forscher, dass das neuartige Coronavirus ursprünglich durch Fledermäuse, Schuppentiere oder Schlangen auf den Menschen übertragen wurde.
Bereits bei zwei symptomlosen Hunden aus Hongkong wurden die Coronaviren kürzlich auf der Nase und im Maul nachgewiesen. Die Experten gehen jedoch davon aus, dass die Coronaviren über engen Körperkontakt zu den erkrankten Hundebesitzern auf die Hunde gelangt sind. Auch wurde bei beiden Hunden kein erhöhter Antikörpertiter gemessen, welcher für eine SARS-CoV-2-Infektion ausschlaggebend ist. Die Forscher schliessen daher aus, dass Hunde an Covid-19 erkranken können.
Fällt Ihr Hund mit grippeähnlichen Symptomen auf, so kann dennoch eine Infektion mit SARS-CoV-2 mittels der humanen Tests nachgeprüft werden.
Vor kurzem wurde ebenfalls ein Fall bestätigt, bei welchem eine belgische Katze positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde. Es handelt sich dabei jedoch um einen Einzelfall, weshalb die Wissenschaft weiterhin die Übertragung des neuartigen Coronavirus vom Menschen auf Haustiere als äusserste Ausnahme einstuft.
Sollte ich Angst haben, meinen Hund nach draussen zu lassen?
Hunde und andere einheimische Tiere spielen für die Ausbreitung des neuen Coronavirus keine Rolle, weshalb sie weiterhin ohne Bedenken an die frische Luft gelassen werden können. Dies ist trotz der derzeitigen Corona-Krise für die Gesundheit unserer Vierbeiner sogar sehr wichtig, da viel Bewegung und frische Luft das Immunsystem stärkt und Stress abbaut.
Welche Vorsichtsmassnahmen muss ich während des Spazierengehens beachten?
Beim Spazierengehen ist es unabhängig der aktuellen Corona-Pandemie ratsam, auf das Verhalten des Hundes zu achten. Es passiert schnell, dass unsere felligen Freunde etwas Giftiges oder Scharfkantiges aufnehmen. Weiterhin kann herumliegender Kot Krankheitserreger wie Parasiten, Viren und Bakterien übertragen, weshalb dieser immer eingesammelt werden sollte.
Auf Grund der aktuellen "ausserordentlichen Lage" in der Schweiz sollte zusätzlich bedacht werden, dass Gassigänge am besten allein und mit einem Mindestabstand von 2 Metern zu anderen Hundehaltern durchzuführen sind. Pfoten nach dem Gassigehen zu desinfizieren ist nicht nötig und kann die Haut stark austrocknen und zu Hautproblemen führen.
Was passiert mit meinem Hund, wenn ich in Quarantäne muss?
Da die Übertragung des neuartigen Coronavirus über engen Körperkontakt zu Hunden derzeit nicht ausgeschlossen wird, empfiehlt es sich im Falle einer Quarantäne, nahestehende Personen ausserhalb der Risikogruppen (Senioren oder Kranke) um Unterstützung bei der Pflege von Haustieren im Rahmen von Gassigängen zu fragen. Besitzen Sie einen Garten, können Sie diesen natürlich für das kleine und grosse Geschäft sowie zum Beschäftigen Ihres Hundes nutzen. Sollten Sie keine Unterstützung im Bekanntenkreis finden, so können vorübergehend Hundepensionen oder private Hundesitter aushelfen. Die Abgabe eines Haustieres aufgrund der aktuellen Corona-Krise ist in jedem Fall nicht angebracht.
Kurz gesagt: Wir können weiterhin mit unseren Hunden raus an die frische Luft, solange wir selber nicht in Quarantäne sind. Da wir uns fast ausschliesslich durch den Kontakt zu infizierten Menschen an dem neuartigen Coronavirus anstecken, ist die Desinfektion von Hundepfoten oder das Meiden von Gassigängen weder hilfreich noch gut. Laut dem FLI ist es sehr unwahrscheinlich, dass Hunde an Covid-19 erkranken können. Dafür spielen jedoch andere Coronaviren eine grosse Rolle für die Gesundheit von Hunden.