Geschichte: Zurück zu den Ursprüngen
Bulldoggen sind schon seit dem Mittelalter als Hunderasse bekannt. Die stämmigen Tiere traten damals unter anderem in Wettkämpfen gegen Stiere an. Ihr massiger Körper und die kurze Schnauze erlaubte es ihnen, sich im Körper der Bullen festzubeissen. Das brachte ihnen den Namen „Bullenbeisser“ ein.
Vorfahren des Old English Bulldog
Später liess man die Bulldogge auch gegen andere Hunde antreten. Diese blutigen Tierkämpfe wurden 1835 in Grossbritannien verboten. Weil die Hunderasse damit über Nacht ihren Zweck verlor, verschwanden die „Englischen Bulldoggen“ zunächst fast vollständig. Einige Züchter konzentrierten sich aber noch auf den ehemaligen Kampfhund, der im Kern ein ganz liebenswerter Hund ist.
Leider kam es gerade im 20. Jahrhundert zu Extremen in der Zucht: Überdimensional grosse Köpfe und schmale Hüften erschwerten die natürliche Geburt. Bis zu 80 Prozent der Englischen Bulldoggen kamen daher via Kaiserschnitt auf die Welt. Einigen Tierfreunden ging das alles zu weit. Sie sehnten sich zurück nach einer „natürlicheren“ Bulldogge. Die Geburtsstunde des Old English Bulldogs hatte geschlagen.
Das Zuchtprogramm für die Englische Bulldogge 2.0
Mit dem Old English Bulldog sollte die überzüchtete Englische Bulldogge wieder zurück zu ihrem ursprünglichen Aussehen geführt werden. Aus Sicht vieler Hundefreunde ist die Englische Bulldogge ein sehr unternehmungsfreudiger Hund, der aber in einem trägen Körper gefangen ist.
Denn durch die extrem kurze Nase kann er schlecht atmen. Kurze Beine in Kombination mit einem stämmigen Körper machen es dem Tier schwer, sich zu bewegen. Der Erfinder des Old English Bulldogs, Züchter David Leavitt aus den USA, war zudem mit der Fruchtbarkeit seiner Englischen Bulldoggen unzufrieden.
Sein Plan: Zurück zu den Ursprüngen, weg von den Extremen. Daraufhin begann Leavitt im Jahr 1971 ein eigenes Zuchtprogramm, das die ursprünglichen Eigenschaften der Bulldoggen wiederherstellen sollte. Als Anhaltspunkt dienten ihm Bilder von Hunden zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Leavitt wählte schliesslich mit dem American Bulldog und dem Bull Mastiff zwei Hunderassen aus, die er gezielt in die Englische Bulldogge einkreuzte. Die Nachkommen nannte er Olde English Bulldog – in Anlehnung an die Zucht „alten“ Englischen Bulldogge. Für den US-Amerikaner standen vor allem die Gesundheit, ein wenig aggressives Wesen und eine sportlichere Optik im Fokus.
Bis 1995 züchtete Leavitt Old English Bulldogs und konnte in dieser Zeit zahlreiche Hundefreunde davon überzeugen, sich ihm anzuschliessen.