Russisch-Europäischer Laika

Russisch-Europäischer Laika

Schwarz mit weißen Abzeichen oder Weiß mit schwarzen Abzeichen: Das ist die typische Fellfarbe des Russisch-Europäischen Laika.

Ein Russisch-Europäischer Laika ist ein lebhafter Jagdspitz aus den europäischen Waldregionen Russlands. Mutig stellt und verbellt er sowohl Grosswild wie Elche und Bären als auch Kleinwild wie Eichhörnchen und Waschbären. Erhält er ausreichend Beschäftigung, zeigt er sich innerhalb seiner Familie als freundlicher, kinderlieber Vierbeiner.

Aussehen: Wie erkenne ich einen Russisch-Europäischen Laika?

Der Russisch-Europäische Laika ist ein mittelgrosser Hund mit kräftigem, quadratischem Körperbau. Er wird der Gruppe der Spitze und Hunde vom Urtyp zugeordnet. Von allen vier anerkannten Laiki-Rassen ist der Russisch-Europäische Laika die kleinste.

Wie gross und schwer wird der Russisch-Europäische Laika?

Rüden erreichen eine Widerristhöhe von circa 52 bis 58 Zentimetern. Hündinnen sind mit 48 bis 54 Zentimetern noch etwas kleiner. Das Gewicht beträgt bei beiden Geschlechtern maximal 25 Kilogramm.

Charakteristisch für den Russisch-Europäischen Laika sind der breite, keilförmige Kopf, die V-förmigen Stehohren, die ovalen, braunen Augen und der schlanke, muskulöse Hals. Seinen Schwanz trägt er als aufgerollte Sichel- oder Ringelrute.

Schwarz-weisse Fellfarbe beim Russisch-Europäischen Laika

Das Fell dieser nordischen Hunderasse ist optimal an die harten Witterungsbedingungen ihrer Heimat angepasst. Der Russisch-Europäische Laika besitzt dichtes, hartes, kurzes bis mittellanges Deckhaar und reichlich Unterwolle. Am Hals bildet das Fell einen Kragen, im Gesicht einen Backenbart.

Die typischen Fellfarben dieser Hunderasse sind Schwarz und Weiss. Es kommen sowohl ein- als auch zweifarbige Tiere vor. Graue und braune Exemplare sind dagegen seltener.

Ein rotes Fellkleid sowie Punkte oder eine dunkle Stichelung an den Beinen sind bei dieser Rasse nicht erwünscht.

Winterliche Temperaturen machen dem Russisch-Europäischen Laika nichts aus.

Ursprünglich wurde der Russisch-Europäische Laika für die Jagd auf Grosswild wie Elche und Bären gezüchtet. Dementsprechend besitzt er einen ausgeprägten Jagdtrieb, ist äusserst bewegungsfreudig und furchtlos. Er ist der geborene Jagdhelfer und punktet mit Eigenschaften wie Ausdauer und Eigenständigkeit.

Ist der Russisch-Europäische Laika ein Familienhund?

Der Russisch-Europäische Laika bindet sich eng an seinen Besitzer. Als gefälliger Familienhund ist diese Jagdhundrasse nur dann geeignet, wenn sie entsprechend ausgelastet wird. Ist dies der Fall, ist ein harmonisches Zusammenleben mit Kindern möglich – denn von Natur aus ist diese Rasse nicht aggressiv.

Verlässlicher Wachhund

Dem aufmerksamen Vierbeiner entgeht kein Besucher oder gar ungebetener Gast. Auf unbekannte Menschen und fremde Hunde reagiert dieser Vierbeiner skeptisch. Die Rasse gilt als territorial und extrem bellfreudig, was sie zu einem guten Wachhund macht.

Der Russisch-Europäische Laika braucht viel Auslauf und ist am liebsten in der Natur unterwegs. Ideal ist es, wenn er seiner Bestimmung nachkommen und Wild aufstöbern darf.

Heutzutage werden diese Hunde vor allem bei der Jagd auf Schwarzwild eingesetzt. Die Tiere suchen selbstständig nach Wildschweinen, kreisen sie ein und verbellen sie.

Enormer Bewegungsdrang muss gestillt werden

Wird der agile Russisch-Europäische Laika nicht zu Jagdzwecken gehalten, so sollte er anderweitig die Gelegenheit bekommen, sich frei auszutoben und seinen enormen Bewegungsdrang zu stillen.

Hierfür bietet sich Hundesport wie Obedience oder Agility an. Wegen seines starken Jagdtriebs sollte der Freilauf jedoch nur in gut eingezäunten Bereichen stattfinden.

Ist der Russisch-Europäische Laika ein Anfängerhund?

Wichtig ist, dass diese Rasse bereits als Welpe gut sozialisiert wird. Die Tiere brauchen eine konsequente, liebevolle Erziehung und werden am besten von einem aktiven Jäger geführt. Für Anfänger ist dieser arbeitswillige Jagdhund nicht geeignet.

Gut zu wissen: Ein unterforderter Russisch-Europäischer Laika wird sich langweilen und dadurch Verhaltensprobleme entwickeln.

Aufgrund seiner enormen Energie braucht der nordische Jagdspitz aktive, sportliche Besitzer, die gerne draußen unterwegs sind. Ein Leben in einer Stadtwohnung ist nichts für einen „gesprächigen“ Hund wie den Russisch-Europäischen Laika. Er ist in einem Haus mit Garten, das er bewachen darf, deutlich besser aufgehoben.

Nur wenn der Russisch-Europäische Laika im Welpenalter gut sozialisiert wird, kann er später als umgänglicher Haushund gehalten werden.

In Sachen Fellpflege ist der Russisch-Europäische Laika recht anspruchslos. Gelegentliches Bürsten ist in der Regel völlig ausreichend. Nur während des Fellwechsels im Frühjahr und im Herbst sollten Herrchen und Frauchen öfter zur Bürste greifen.

Was sollte ein Russisch-Europäischer Laika fressen?

Auch beim Futter zeigt sich der russische Naturbursche von seiner unkomplizierten Seite. Er frisst sowohl Nass- als auch Trockenfutter und eignet sich gut fürs Barfen. Wichtig ist, hochwertiges Hundefutter zu wählen und die Portionsgrössen an das Aktivitätslevel des Tieres anzupassen.

Der Russisch-Europäische Laika gilt als robuste, gesunde Hunderasse. Rassespezifische Krankheiten sind nicht bekannt. Einer der Gründe hierfür ist der grosse Genpool, auf den die Züchter zurückgreifen können.

Die Rasse ist von Finnland über die Halbinsel Kola bis in den Fernen Osten Russlands weit verbreitet.

Wie alt wird ein Russisch-Europäischer Laika?

Wird ein Russisch-Europäischer Laika artgerecht gehalten, bekommt er viel Bewegung und hochwertiges Futter, kann er ein hohes Alter erreichen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt bei etwa zwölf Jahren. Manche Vertreter werden aber auch noch deutlich älter.

Die Rasse stammt aus den europäischen Waldregionen Russlands und wurde Ende des 19. Jahrhunderts erstmals schriftlich erwähnt. Sie ist nahe mit dem Karelischen Bärenhund verwandt.

Darüber hinaus wurden im Laufe der Zuchtgeschichte Elch- und Hirtenhunde eingekreuzt. Die Zuchtkriterien, die diesen Laika vom Ost- und Westsibirischen Laika unterscheiden, wurden erstmals 1947 in der Sowjetunion festgelegt und 1952 bestätigt.

Seit 1980 ist die Rasse von der kynologischen Dachorganisation FCI offiziell anerkannt.

Einsatz als Jagdhund

Die meisten Russisch-Europäischen Laiki leben in der nordrussischen Taiga. Einige Exemplare haben aber auch den Weg ins europäische Ausland gefunden. Dort werden sie vor allem als vielseitige, effektive Jagdhunde geschätzt.

Neben Grosswild stellen und verbellen sie auch kleineres Wild wie Eichhörnchen, Marder und Waschbären. Bei der Entenjagd machen sie ebenfalls eine gute Figur.

Was Sie vor dem Kauf beachten sollten

Ausserhalb Russlands sind diese Hunde eher selten anzutreffen. Wer einen Russisch-Europäischen Laika kaufen möchte, sollte sich an einen seriösen Züchter wenden, der einem Verband angehört.

Da der Russisch-Europäische Laika ausserhalb seiner Heimat nicht sehr weit verbreitet ist, ist diese Rasse kaum im Tierheim zu finden. Wer sein Herz an diesen sportlichen Jagdspitz verloren hat, kann aber dennoch im örtlichen Tierheim vorbeischauen.

Die Pfleger kennen ihre Schützlinge genau und können Interessenten Hunde mit ähnlichen Eigenschaften vorstellen.

Fazit: Auslastung ist für den Russisch-Europäischen Laika ein Muss

Als eifriger, pflichtbewusster Jagdhelfer ist der Russisch-Europäische Laika eine echte Bereicherung bei der Drückjagd. Wenn er frei laufen und dabei sein feines Gehör und seine hervorragende Nase einsetzen darf, ist er am glücklichsten.

Deshalb gehört dieser leistungswillige Arbeitshund in die Hände hundeerfahrener, sportlich aktiver Menschen.

Steckbrief zum Russisch-Europäischen Laika

Besonderheiten: Jagdspitz aus den europäischen Waldregionen Russlands, der sowohl Gross- als auch Kleinwild aufstöbert, stellt und verbellt.
Charakter: ausdauernd, eigenständig, wachsam, intelligent
Widerristhöhe: Rüden 52-58 cm, Hündinnen 48-54 cm
Gewicht: 20-25 kg
Fell: hart, dicht, viel Unterwolleweisse Grundfarbe mit schwarzen Abzeichen oder umgekehrt
Fellpflege: geringer Aufwand
Auslauf: braucht viel Beschäftigung und bewegt sich gern
Anfängerhund: nein
Bellen: bellt viel
Lebenserwartung: 12 Jahre
Typische Krankheiten: robuste Rasse, keine bekannten Erbkrankheiten
FCI-Gruppe: 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp“
Bewegungsbedarf: hoch
Herkunft: Russland
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